Eine Warnung vorab: Dieses Backwerk hat es in sich, besteht in erster Linie aus Zucker, Butter und Schokolade und ist unwiderstehlich. Auch Menschen, die sich im Allgemeinen nichts aus Kuchen machen, zu diesen zähle ich mich, sind beim Duft und Anblick dieser Brownies hochgradig verzehrgefährdet. Als ich sie bei Smitten Kitchen sah, konnte ich sie nur visuell wahrnehmen, war jedoch, kaum dass ich den Artikel ausgelesen hatte, in der Küche und suchte fieberhaft die Zutaten zusammen. Glück gehabt. Es war alles da!
Für das Karamell:
- 100 g Zucker
- 4 EL Butter (60g)
- 1/4 TL Fleur de Sel (ich: Sale di Cervia)
- 3 EL “heavy cream” (eine Art amerikanischer Schlagsahne mit 36-40% Fett, ich: normale Sahne, 45 g)
Ich gab den Zucker in eine hohe Stielkasserolle und erhitzte ihn unter Rühren. Nach ca. 5 Minuten begann er sich aufzulösen. Der Zucker am Rand des Topfes ging jedoch eine hartnäckige Verbindung mit dem Rand ein. Beim nächsten Mal werde ich einen größeren Topf mit dickerem Rand nehmen. Nachdem der Zucker sich verflüssigt hatte, zog ich den Topf vom Herd, gab Butter und Sahne hinzu und rührte kräftig. So richtig verbinden tun sich die einzelnen Bestandteile dabei nicht. Macht nichts. Ich setzte den Topf wieder auf die Platte und ließ die Mischung einige Minuten köcheln, bis sie einen karamelligen Farbton angenommen hatte. Dann gab ich sie auf einen mit Backpapier ausgelegten Teller. Nun stellte ich ihn auf die Fensterbank. Das Gefrieren dauerte ca. eine halbe Stunde.
Für den Brownieteig:
- 85 g zuckerfreie Bitterschokolade (ich 85%), gehackt, über dem Wasserbad geschmolzen
- 115 g Butter
- 200 g Zucker (ich: 180 g wegen der zuckerhaltigen Schoki)
- 2 Eier Gr. L
- 5 ml (1TL) Vanilleessenz
- 1/4 TL Fleur de sel (s. o.)
- 85 g 550er Weizenmehl
Nachdem die Schokolade geschmolzen war, rührte ich erst die Butter, dann den Zucker mit dem Schneebesen unter. Dann gab ich ein Ei hinzu, und nachdem ich es untergerührt hatte, das zweite.
Fehlten noch Vanilleessenz und Salz. Das Mehl hob ich mit einen Teigschaber unter. Fertig. Leider scheiterte die Fertigstellung des Teigs fast am Schneiden des Karamells. Es war zwar fest, aber sobald ich die Scheibe auf die Arbeitsplatte gelegt hatte, erweichte sie. Würfel schneiden – keine Chance. Ich trennte etwa ein Drittel ab und zupfte klebrige Brocken über den Brownieteig und rührte sie unter. Kein besonders schöner Anblick. Da ich mir das Schneiden nach dem Backen sparen wollte, füllte ich den fertigen Teig in eine gut gebutterte Muffinform, zupfte den Rest des Karamells darüber und schob die Form für 30 Minuten in den auf 175°C vorgeheizten Backofen.
Die Hoffnung auf ein akzeptables Ergebnis hatte ich zu diesem Zeitpunkt aufgegeben. Die beste Nachbarin war zum Abendessen eingeladen und dafür hatte ich, bis auf die Nachspeise, die ins Wasser zu fallen drohte, noch nichts vorbereitet. Im Gewirbel registrierte ich den köstlichen schokoladig-karamelligen Duft, der sich in der Küche ausbreitete, kaum. Ich nahm die Form aus dem Ofen und stellte sie zum Abkühlen außer Sichtweite. Nach und nach trudelten Herr H. und die beste Nachbarin ein, schnuppernd. Was denn so fein dufte. Ich wirbelte weiter und deutete auf die Form. Ahs und Ohs. Ich scheuchte sie aus der Küche und servierte das Abendessen. Nachtisch, bitte! Die Brownies lösten sich mit ein wenig Geruckel leicht aus der Form und sahen ganz gut aus.
Fazit: Sie schmeckten uns phänomenal gut! Die leichte Salznote harmonierte perfekt mit Schokolade und Karamell. Innen waren sie saftig, außen durch die gebackenen Karamellstückchen fein knusprig. Und ich war unendlich froh, dass sie doch gelungen waren. Theoretisch halten sie sich in einer verschlossenen Dose eine Weile. Es wird gesagt, man könne sie auch einfrieren. Dazu wird es bei mir wohl nicht kommen.
Das kenne ich mit den ewig überfüllten Laden im Tiefkühler. Und leider kein Platz für mehr.
Schauen sehr gut aus, deine Muffin-Brownies!
Was ist denn das neben den Brownies auf dem Teller?
Das ist Orangenmarmelade als Dekoversuch 😉
Oh, da kommen gleich zwei Lieblinge von mir zusammen, gesalzenes Karamell und Schokoladen-Brownies! Wie gern würde ich einen Nachback-Versuch machen. Aber Backen UND Karamell, das packe ich nun wirklich nicht. Wenn ich jetzt in HH wäre, würde ich mal über die Alster geschippert kommen und ganz lieb zwei Curry-Pralinen (ich habe es doch getan) im Tausch gegen zwei von Deinen wunderbaren Werken anbieten ;-).
Ich bin ein bisschen beruhigt übrigens, dass die Herstellung von Karamell auch eine Meister-Bäckerin wie Dich vor ein paar Konsistenz-Rätsel stellt, dann muss ich mir nicht ganz so deppert vorkommen. Wobei Dein Karamell auf den Fotos (und den Brownies) total toll aussiehtund überhaupt nicht klebrig!
Zwei wären noch da 😉 Meisterbäckerin tsts, so würde ich mich nicht betitlen, eher eifrige Backschülerin…den (über 400) Kommentaren des Originalartikels zufolge, war ich übrigens nicht die einzige, die sich mit der Karamellkonsistenz herumgeplagt hat. Das tröstet mich 🙂 Un die Currypralinen schaue ich mir jetzt erstmal an!
Oh, die nehme ich gern – aber jetzt lebt ja nur noch eins, gell, und das bestimmt auch inzwischen nicht mehr ;-)?! Die kleinen Curry-Dingerchen haben auch schon fast das Zeitliche gesegnet.
400 Kommentare für Karamell, das ist beeindruckend.
Nein, es ist tatsächlich noch da, ich kann eisern sein 😉 Und jetzt geht’s an’s nächste Projekt 🙂 (es sind schon fast 500 und er Artikel ist vom 7. 2. …)
Damit hast du mich…mit einem salzigen Gegenspieler bin ich sofort dabei.
So Küchle sind doch immer sündig..deswegen sind sie doch auch so gut. 🙂
Sag bloß du hast die Kommentare alle gelesen…??
😀 … einige, aber nicht alle… süß und salzig…hmm…jetzt ist nur noch eines da und es wird das Morgen wohl nicht mehr überleben 🙂 Weitere Sünden sind schon in Planung (Kurt wird eine Rolle spielen :-)).
Keine Süßigkeiten bis Ostern! Obwohl die Versuchung groß ist. Tolle Brownies. Aber: Ich warte ja noch auf den Post zum Labskaus 🙂
Ui, das ist hart. Ich faste nicht mehr 😉 Labskaus kommt am nächsten Freitag. Pökelfleisch (hat der nette Schlachter nebenan extra für mich gepökelt) ist schon eingefroren 🙂 (selber pökeln scheint übrigens recht einfach zu sein!)
Auf Salz im Süßen steh ich total. Nach Salzbutterkaramell bin ich richtig süchtig und wenn in der Salzbutterkaramellschokolade (schönes Wort, oder ;-)?) zu wenig Salz ist, bin ich (regelmäßig) enttäuscht. Ich bin mehr ein Fan von großen Kuchen, aber das müsste sich ja auch umrechnen lassen und ich füll es in eine Springform, oder?
Na klar 🙂 war ja im Original auch ein “großer” (20x20cm Form). Und so schnell wird’s die hier auch nicht wieder geben, zu große Suchtgefahr 😉
Mit Salz und Karamell kriegst Du mich immer!
Pökeln übrigens ist wirklich nicht so schwer; ich mache manchmal Speck, also Bacon; das geht ganz gut.
🙂 Ich werd’s demnächst probieren, wollte aber die Gesundheit der netten Nachbarin nicht auf’s Spiel setzen,,,
Erst mal Selbstversuch 🙂 ?
[…] Pekannüsse da und konnte sie mir sehr gut zum (leicht salzigen, das mußte nach meiner letzten Karamellerfahrung sein) Karamell vorstellen. Für eine 24cm Spring-oder Tartfom braucht […]