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Parmesan-Trüffel-Cracker

PTCrackers

Eins vorweg: Ich bin keine Trüffel-Expertin, habe ihn gelegentlich in Restaurants probiert, in Käse (nicht überzeugend) und in Salami (da ging er auch unter oder ich hatte die falsche Salami) und wenn ich ihn schmeckte, empfand ich ihn als köstlich. Ein Exemplar des Albatrüffels ist mir leider noch nicht untergekommen, aber ich bin sicher, dass ich ihn lieben würde. Als ich in den letzten Tagen überall auf Trüffel stieß, beim Lesen, versteht sich, bekam ich gewaltige Lust, auch einmal etwas mit ihm zu kreieren. Ich dachte sogleich an ein in meinem Kochbuch schlummerndes Rezept.  Parmesan-Thymian-Cracker. Wenn ich den Thymian einfach durch Trüffel ersetzte? Gedacht, getan. Es handelt sich um einen konservierten Sommertrüffel, der in meinem Kartoffelgratin nicht groß aufgefallen ist. Das wird ihnen auch nachgesagt. Aber ich dachte, dass ich ihm in Verbindung mit Butter, Käse und Wärme ein wenig Geschmack entlocken könnte.

Für den Mürbeteig:

  • 62,5 g Butter (Zimmertemperatur)
  • 1/4 TL Meersalz
  • 1/8 TL Pfeffer (ich: 1 langen Pfeffer, gemahlen)
  • 1 EL frische Thymianblätter (ich : 7 g Sommertrüffel)
  • 25 g Parmesan
  • 40 g Cheddar
  • 65 g Weizenmehl 405er
  • 25 g Maismehl (ich: Kichererbsenmehl

Ich rührte alle Zutaten in meinem Zerkleinerer schaumig (das ging erstaunlich gut) und hob dann schnell das Mehl mit einem Löffel unter. Dann formte ich aus dem Teig eine ca. 20 cm lange und 3 cm breite Rolle, wickelte sie fest in Frischhaltefolie und legte sie für eine gute Stunde in den Kühlschrank.

Dann schnitt ich ca. 0,5 cm dicke Scheiben von der Rolle und bepinselte sie mit Milch. Sie durften 14 Minuten bei 180°C backen. Während des Backens machte sich vornehmlich der Geruch von gebackenem Käse in der Wohnung breit. Es könnte sein, dass ein Hauch Trüffel dazwischen schwebte, aber wahrgenommen habe ich ihn nicht.

Ich konnte es kaum abwarten, dass die Cracker abkühlten und probierte einen lauwarmen. Parmesan, Pfeffer, Knusper, sehr  lecker, aber wo war der Trüffel? Nachdem ich geschluckt hatte, wartete ich eine Weile, schmeckte nach. Da! Ein ganz zarter Hauch von Trüffel. Ich bin gespannt, ob Herr H. ihn entdecken wird und werde ihm zuvor nicht erzählen, was sich in den Crackern befindet.

PTCrackers

Fazit: Die Cracker sind köstlich, besonders in Verbindung mit einem Schlückchen Rotwein. Man kann die fertig geformten Cracker auch einfrieren und sie bei spontan auftauchenden Gästen oder Gelüsten schnell fertig backen. Mit Thymian, Rosmarin oder anderen Kräuter funktionieren sie bestimmt auch perfekt. Der Sommertrüffel erblüht aber auch hier nicht zu großartigem Geschmack. Lediglich ein Hauch lässt sich ausmachen. Ich werde wohl bis zum nächsten November jeden Monat etwas sparen und uns dann einen frischen Tuber Melanosporum gönnen. Zu Testzwecken, versteht sich.

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  1. Liebe Eva, das ist trüffeliziös! Tuberfantastisch! Nein im Ernst, finde ich ganz toll als Idee und geht auch mal weg von dem Üblichen, was man mit Trüffeln so kennt. Dass die Sommertrüffel etwas schwach auf der Zunge ist, hatten wir ja schon. Was sagt denn Herr H.? Hat er das Aroma erkannt? Und ja, im Herbst machen wir uns an Périgord-Trüffeln :-). Merci vielmals aber jetzt schon für Deinen tollen Beitrag zum kleinen Trüffel-Experiment, ich freue mich sehr!

    • Danke 🙂 Die Geschmacksnerven des Herrn. H. waren leider nicht sensibel genug. Aber dann ist es wenigstens so ähnlich wie mit den Vanillepunkten im gekaufeten Vanilleeis 😉 Und, definitiv, nächsten Herbst geht’s los und außerdem habe ich noch Herbsttrompeten auf Lager…

  2. Was für eine klasse Idee! Ich hab ja so gar keine Ahnung davon, weiß nur ungefähr, was für ein Aroma dieser Pilz hat. Toll, dass du einen besorgt hast, wo eigentlich? Konservierten habe ich auch bei Andronaco gesehen …

    • Danke 🙂 Die Trüffel hat meine Mutter mir aus Berlin mitgebracht. Konservierte Sommtrüffel, über die von der Fachwelt nicht viel gutes gesagt wird. Die gibt es zum Beispiel auch bei Galeria am Hauptbahnhof. Bei Andronaco hab’ ich sie noch nicht gesehen, da gibt es immer soo viel zu erforschen 😉 Werde es aber im November definitiv mit einem “richtigen” probieren. So habe ich etwas, was mir die Ankunft des nächsten Winters versüßt 🙂

      • Also, ich hatte ja kürzlich Wintertrüffeln und Burgunder-Trüffeln, jeweils frisch, und die waren nicht schlecht. Die gibt es mit etwas Glück noch den ganzen März hindurch – falls es Euch jetzt ein bisschen gepackt haben sollte ;-). Gibt es unter anderem im Frischeparadies, das müsste es in HH auch geben. Blöder Name, aber die haben sogar Fregola Sarda, Cima (leider immer aus, wenn ich mal da bin, diese never ending story ist also auch noch nicht zu Ende), gelbe Bete, lila Möhrchen… Galeria Kaufhof – zumindest in Berlin – verkauft auch frische Trüffeln – da muss man aber nach meiner Erfahrung sehr schauen, dass sie nicht zu klein sind (dann hat man fast nur dicke Haut). Ich schlage ja meist bei Lafayette zu, aber die haben ja leider keinen Ableger bei Euch. Käse- und klassische alteingesessene Feinkost-Geschäfte sind meist auch noch ein guter Ort, um auch jetzt noch frische zu bekommen – wenn auch keine Périgord.

        Ihr seht, ich lasse nichts unversucht, damit ihr noch ein bisschen weiter trüffelt ;-).

        • 😉 das war ja sozusagen auch bloß der erste Streich. Ideen sind noch genug auf Lager. Das Frischeparadies ist in Hamburg schön in Elbnähe gelegen, da bietet sich ein anschließender Spaiergang an und an jedem ersten Montag gibt es 15% Rabatt auf alles. Na, dann weiß ich ja, was ich nächsten Montag vorhabe 🙂 Danke für den Tipp!

  3. Bei dem Anblick möchte man ja direkt zugreifen. Wobei ich bei dem oberen Foto spontan an Reiscracker (Osenbei) denken musste. *g*
    Schade, dass der Trüffelgeschmack zu schwar war.
    Ich habe mal Pasta mit Trüffel probieren können auf einer Weihnachtsfeier der Firma, aber ich konnte denen nicht viel abgewinnen. Mal sehen, wann sie mir wieder über den Weg laufen.

    Ich habe übrigens deine Frage zum Backpulver beim Post “Cake marble” beantwortet. Ich kopier dir die Antwort mal hier rein, damit du nicht suchen musst.

    Liebe Grüße, Mari

    • Hä? taucht gar nicht auf.
      Ich probier es nochmal.

      Ein paar Löcher lassen sich nie ganz vermeiden, aber meiner hat ein wenig zu viele. Find das optisch nicht so schön.
      Ein löchriger Kuchen backt auch ungleichmäßig. In große Poren dringt die Hitze besser ein und trocknet den Kuchen so schneller aus.

      Backpulver sorgt zum Beispiel für eine größere Porung. Kuchen mit viel Backpulver benötigt daher eine kürzere Backzeit.
      Große Poren bewirken eine gröbere Krume, was sich wiederum beim Essen durch ein rauhes Gefühl auf der Zunge bemerkbar macht.
      Benutzt man dann noch normales Backpulver kommt als Nachteil noch der seifige Geschmack und das Gefühl der belegten Zunge hinzu.

      • Danke. Das klingt logisch. Da ich selten mit Backpulver gelockerten Kuchen esse (und backe), ist mir der seifige Geschmack noch nicht aufgefallen. Vielleicht auch, weil ich die letzten Male kein herkömmliches, sondern Weinsteinbackpulver benutzt habe? Muß ich recherchieren…

    • Ich denke, sie würden dir schmecken :-), da der Trüffelgeschmack kaum wahrnehmbar ist. Gehe gleich mal bei dir nach einem Osenbei-Rezept stöbern 🙂

  4. Mit Crackern kriegst Du mich immer – irgendeine Sucht muss man ja haben ;-). Deine sehen toll aus.
    Vielleicht konnte der zarte Trüffel sich ja nicht gegen den kräftigen Parmesan durchsetzen?

    • Das kann natürlich sein. Crackersüchtig? 😉 Da hab’ ich noch ein paar Schätzchen für dich auf Lager… 🙂 ich mag auch lieber Salziges als Süßes knabbern. Was allerdings gar nicht mehr geht, sind Chips & Co. Die habe ich früher geliebt und die sind mir jetzt absolut zu salzig…

  5. Ich kann Trüffeln nicht viel abgewinnen….den Plätzli hingegen schon 🙂 🙂
    ….und Käseduft in der Küche….ist doch höchstens von Apfelkuchen zu toppen 🙂

    • 🙂 Ich mußte nach dem Backen eine halbe Stunde die Fenster weit öffnen und Durchzug machen, der Geruch war ganz schön intensiv…Apfelkuchen…hm…lange keinen gemacht. Da bringst du mich auf Ideen 😉

  6. Hm, ich hab da noch ein teures Trüffelöl, dass ich leider viel zu selten verwende, könnte funktionieren!

    • Das funktioniert wahrscheinlich sogar noch besser! 🙂 Wo hast du das teure Öl denn her?

  7. […] 3 Tage, bevor sie “abzubauen” beginnen. Ihr Geschmack ließ mich beim ersten Bissen an Parmesan-Cracker denken. Sie sind aufgrund der geringen Zuckermenge nur sehr verhalten süß und machten sich […]

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