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Gai Pad Prik Phauw – Rotes Hühnchencurry mit Thai-Auberginen

Rotes thai-curry mit huhn

Mein Herz schlägt zur Zeit für die feinen, leichten Gerichte der thailändischen Küche. Die es so natürlich nicht gibt, sie ist regional sehr unterschiedlich. Da kürzlich ein dickes Huhn in unsere Tiefkühltruhe gewandert ist, bot sich ein Hühnchencurry an. Denn ein 4,4 kg Huhn schaffen wir beim besten Willen nicht in einer Mahlzeit. Allein die Brust wog über ein Kilo. Das Huhn beziehen wir aus einer kleinen Privatzucht und es hatte mit Sicherheit ein langes und glückliches Leben, auch wenn es kein Biolandhuhn ist. Ich habe noch bei keinem anderen Huhn so saftige und zarte Brust gehabt. Insgesamt enthält ein solches Riesenhuhn mindestens Fleisch für zehn Mahlzeiten. Schon krass.

Für die rote Currypaste* (natürlich geht auch gekaufte):

  • 2 getrocknete, längliche rote Chilis á 12 cm, halbiert, entkernt, 2 Minuten in Wasser eingeweicht
  • 6 rote Vogelaugenchilis, halbiert, entkernt, grob gehackt
  • 1 Stange Zitronengras (ca. 30 g), äußeres Blatt entfernt, in feine Ringe geschnitten
  • 1 Stück Galgantwurzel (ca. 10 g), geschält, fein gehackt
  • 5 frische Kaffirlimettenblätter, Mittelrippe entfernt, fein gehackt
  • 5 – 6 kleine rote Thai-Schalotten (ca. 50 g), gehäutet, gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, grob gehackt (ich hatte nur argentinischen, der Thaiknoblauch soll wesentlich milder sein, davon könnte man ca. 30 g nehmen)
  • 4 Korianderwurzeln, gewaschen, fein gehackt
  • 2 TL Krabbenpaste (ich, Krustentierallergie: 1 TL Fischsauce)
  • 1 TL Koriander, geröstet und gemahlen
  • 1 TL rotes Paprikapulver
  • 1/2 TL Salz

Nach der Herstellung der Currypaste hat man die meiste Arbeit schon hinter sich. Ich gebe zu, dass es ganz schön aufwendig ist, die Paste selbst herzustellen, aber der feine Geschmack ist es mir wert. Ich pürierte alle Zutaten für die Paste im Blitzhacker. Eigentlich sollte man sie mörsern, weil sie dann noch feiner wird und mein Blitzhacker verweigert an dieser Stelle die Gründlichkeit, aber das ist mir nun doch zu anstrengend.

Für das Rote Hühnchencurry:

  • Rote Currypaste ( oder 30 – 40 g gekaufte)
  • 240 g Hühnerbrust, in mundgerechte Stücke geschnitten
  • 130 g Kokosmilch (ich: aus der Dose)
  • 100 g Hühnerbrühe oder Wasser
  • 100 g Baby-Thai-Auberginen, von den Stielen gezupft
  • 1 EL Fischsauce
  • 1 EL Palmzucker, gehackt
  • 3 Kaffirlimettenblätter, Mittelrippe entfernt, haarfein geschnitten
  • 1 Bund Thai-Basilikum
  • evtl. etwas Salz

 

Es gibt nun zwei verschiedene Herangehensweisen. Entweder röstet man die Currypaste in ein wenig Öl an, bis sie angenehm duftet, gibt dann die Hähnchenwürfel hinzu und pfannenrührt für 2 – 3 Minuten und gibt dann erst Kokosmilch und restliche Zutaten hinzu und lässt sie 5 – 7 Minuten ohne Deckel garen. Oder aber man erhitzt einen Teil der Kokosmilch, gibt die Currypaste hinein und lässt das Ganze kochen, bis es duftet und sich kleine Fettaugen an der Oberfläche bilden. Dann gibt man das Hühnchen hinein und köchelt alles 5 Minuten. Danach gibt man alle weiteren Zutaten hinzu und lässt das Curry weitere 5 Minuten offen köcheln, bis die Auberginen gar sind.

Ich habe mich für erstere Vorgehensweise entschieden, da ich irgendwo einmal gelesen habe, dass Kokosmilch aus der Dose an Geschmack verliert, wenn man sie zu lange köchelt. Keine Ahnung, ob etwas daran ist. Ich habe leider noch nie mit frischer Kokosmilch kochen können und kann den Unterschied nicht beurteilen. Als das Curry gar war, nahm ich die Pfanne vom Herd, drückte die Basilikumblätter hinein und ließ es abgedeckt eine Minute ruhen. Zum Servieren kann man das Curry noch mit frischem grünen Pfeffer und Streifen einer roten Chili garnieren.

Rotesthaicurry mit huhn12

Fazit: Da ich gestern Abend knapp vor dem Verlust meines Geschmackssinns stand, kann ich den Geschmack des Currys nicht recht beurteilen. Die Auberginen habe auf jeden Fall eine ähnliche Konsistenz wie Johannisbeeren und schmecken leicht säuerlich und etwas bitter. Herr H. meinte, dass es das beste Curry sei, das ich je gekocht habe. Selbst die hohe Chilimenge machte ihm erstaunlich wenig zu schaffen. Vielleicht können wir irgendwann einmal nach Thailand reisen, um zu überprüfen, ob ein rotes Hühnchencurry dort so ähnlich schmeckt!

* frei interpretiert nach zwei verschiedenen Roten Hühnchencurrys aus:

Thaiküche Prisca Rüegg, Phassaporn Mankongthanachock, Michael Wissing

Thailändisch kochen Oi Cheepchaiissara

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  1. Das hat er doch schon mal gesagt, dass das Dein bestes Curry war. Mir scheint, Du steigerst Dich 🙂
    Mein Fazit: Fix ab in den Asia-Shop, Auberginchen holen…..

    • Vielleicht fängt er an, vergesslich zu werden 😉 Hast du schon mal eins mit frischer Kokosmilch gemacht?

      • Ich mach mich mal ganz klein, dann liest keiner, was ich schreib…..Kokosmilch kauf ich immer fertig…. 🙂

        • Dafür musst du dich doch nicht klein machen! Irgendwann muss man ja schließlich auch mal schlafen 😉

  2. Diese Auberginen habe ich schon einmal in einem Thai-Lokal gegessen und seither leider immer vergeblich gesucht.
    Ein Hendl mit über 4 Kilo! Das ist echt unglaublich. Ist das eine spezielle Rasse, die so groß wird?

    • Echt? Die gibt’s bei uns in jedem Asialaden abgepackt in der Gemüseabteilung… Ihr habt doch auch Asialäden, oder?
      Hühnerrasse? Ehrlich gesagt, keine Ahnung, muss ich direkt mal fragen. Vielleicht hat’s einfach nur lang genug gelebt?

      • Ich muss demnächst einmal genauer suchen in unseren Asia-Läden. Haben tun wir in Wien ganz sicher genug davon.

        • Hätte mich auch gewundert, wenn nicht 🙂

  3. Ich mag diese kleinen Auberginchen ja auch sehr gerne! Und dein Curry sicherlich auch. Bin noch pappensatt vom Frühstück, aber ich grübele schon wieder über die nächste Mahlzeit. Schlimm.

    • Geht mir genauso 😉 werde heute noch wild backen, Herr H. hat morgen Geburtstag, aber leider sind wir beide grad mit einem grippalen Infekt beschäftigt. Ich bin fast durch und jetzt fängt er an…

      • Ach ihr Armen! Ich hatte geschlagene 2 Wochen schlimmsten Husten, vorbei ist das immer noch nicht. Und nun geht es bei meinem Mann los. Der hat heute im Sitzen geschlafen, weil er im Liegen so husten musste. Schlimme Zustände. Ab morgen wird Frühling! Da kann man doch herrlich Geburtstag feiern! Schön an der Alster. Mit achtmillionen anderen Hamburgern 😉 Gute Besserung und viel Spaß beim Backen!

        • Ui, dann scheint das was zu sein, was grad in Hamburg umgeht! Euch auch gute Besserung! Das mit den Millionen an der Alster müssen wir nicht unbedingt haben 😉 (gibt auch ruhigere schöne Ecken!)

  4. Diese Thaiauberginen finde ich auch immer so hübsch. Aber im Curry sind sie mir dann meist zu hart und bitter. Muss man die vielleicht vorbehandeln? Beim Thai schmecken die mir immer besser irgendwie… Dein Curry gefällt mir sehr!

    • Danke 🙂 Also ich fand sie nicht zu hart (eben wie reife Johannisbeeren, platzen im Mund und sie innen leicht knurpselig)). Ich habe sie ca. 5 Minuten öffen mitgeköchelt und bitter mag ich sehr, deshalb kann ich dazu nix sagen 😉

  5. Basler Dybli Basler Dybli

    Klasse !
    Habe zum Vergleich die Zutatenliste meines soeben besuchten Kochkurses (an Ort) zur Hand genommen. Deine 2 roten Chilis ZUSAMMEN mit den 6 Vogelaugenchilis bewegen sich tatsächlich an der “oberen Grenze” …
    Sprich “vely spicy” oder das Gegenteil von “mai päd” (thai) 😉

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