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Harmonie im Karottenduett

karottenpuffer

Nachdem wir die erstaunlich hügelreiche Küstenlandschaft Mecklenburgs bezwungen, ausreichend Sonne getankt und allabendlich vorm Zelt die vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten von Couscous erprobt haben, sind wir glücklich, wieder den heimischen Herd regieren zu können. Couscous eignet sich hervorragend als Campingessen, da man ihn nicht lange kochen muss. Gas ist teuer und bis ein Risotto fertig geköchelt ist, ist die Kartusche empfindlich geleert. Um das Couscouseinerlei der letzten Woche zu beenden, machten wir diese feinen Karottenpuffer mit Hummus und Salatkrönchen.

Für die Karottenpuffer (4 Stück):

  • 150 g Karotten, geraspelt
  • 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
  • 2 frische grüne Chilis, entkernt und fein gehackt (ich: rote)
  • 2 TL Kreuzkümmelsamen, geröstet und gemahlen
  • 1 TL Fenchelsamen, geröstet und gemahlen
  • 2 TL Koriandersamen, geröstet und gemahlen
  • 2 EL frisch gehackter Koriander
  • 1 TL Backpulver (ich: Weinsteinbackpulver)
  • 100 g Kichererbsenmehl
  • 50 g Gries (ich: Hartweizengrieß)
  • 2 TL Salz (ich: 1 TL)
  • 150-200 g Wasser

pufferserie

Herr H. raspelte die Karotten, während ich die Zwiebel und den Koriander hackte. Derweil rösteten die Gewürze in einer trockenen Pfanne, bis sie zu duften begannen. Herr H. präparierte die Chili, ich wog die übrigen Zutaten ab und verrührte schließlich alles in einer Schüssel zu einem dickflüssigen Teig. Dann heizte ich den Backofen auf 50°C vor und erhitzte etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne. Als das Öl heiß genug war, gab Herr H. ein Viertel des Teiges hinein und briet den Puffer beidseitig goldbraun an. Die fertigen Puffer schob er auf einem Teller zum Warmhalten in den Ofen.

Für das Hummus:

  • 200 g Karotten, in Scheiben geschnitten
  • Meersalz und schwarzer Pfeffer
  • 200 g Kichererbsen, gehäutet
  • 1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt
  • Saft 1/2 Zitrone
  • 2 EL Tahin
  • 1 TL Kreuzkümmel, geröstet und gemahlen

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Ich dünstete die Karotten in wenig Olivenöl in ca. 20 Minuten weich und würzte sie mit Salz und Pfeffer. Dann pellte wir gemeinsam die Kichererbsen. Das muss man nicht tun, aber ich finde, dass das Hummus dadurch fein-cremiger wird. Schließlich gab ich alle Zutaten für das Hummus in den Zerkleinerer und mixte, bis eine fein-cremige Masse entstand. Das dauert leider mit meinem Zerkleinerer etwas, weil ich zwischendurch die Masse immer wieder von den Seitenwänden lösen muss. Aber die Mühe lohnt sich.

Für den Salat (improvisiert):

  • 2 Stangen Staudensellerie, Fäden gezogen, gewürfelt
  • 5 Cherrytomaten, gewürfelt
  • 1/3 Salatgurke, geschält, entkernt, gewürfelt
  • 2 EL Minze, gehackt
  • 2 EL Mandelblättchen, geröstet
  • 1 EL Sherryessig
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 TL Dijonsenf
  • 1 TL Ahornsirup
  • Salz, schwarzer Pfeffer

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Im Originalrezept werden allerlei Sprossen verwendet, die ich gerade nicht zur Hand hatte. Herr. H schlug vor, die Salatzutaten ganz fein zu würfeln und schritt zur Tat. Ich mischte derweil das Dressing, röstete die Mandelblättchen trocken in einer Pfanne und hackte die Minze. Der Salat bekam durch die feine Zerteilung einen besonders intensiven Geschmack. Interessant, wie ein und dieselben Zutaten plötzlich ganz anders schmecken, wenn man ihre Darreichungsgröße ändert. Ich richtete etwas Hummus auf jedem Puffer an und krönte ihn mit dem Salat.

karottenpuffer

Fazit. Ich weiß nicht, ob es am Couscousüberdruss lag, aber die Puffer schmeckten mir sagenhaft gut. Karotten im Hummus hingegen muss ich nicht unbedingt noch einmal haben. Der schmeckt mir einfach pur mit wesentlich mehr Tahin am besten. Aber wenn man es nicht probiert, weiß man es nicht. Die angegebene Menge reicht für zwei hungrige Personen als Hauptspeise oder für 4 Personen als feiner Menüauftakt.

Aus: Die neue vegetarische Küche Maria Elia

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  1. Ulla Ulla

    Sehr appetitlich und super ästhetische Fotos, Klasse!

    • Danke, Ulla. Ich habe das Glück, einen Privatfotografen zu haben. 😉 Ich leite dein Kompliment gern weiter! 🙂

  2. Tolle Fotos und sehr schön angerichtet. Gefällt mir ausgesprochen gut, Gerichte mit Hummus sowieso 😉

    • Die Fotos mache, wie gesagt, nicht ich. Herr H. wird sich sicher über dein Kompliment freuen!
      Hummus im Speziellen und Kichererbsen allgemein liebe ich auch sehr. 🙂

    • Ja, da staunt man, wie hügelig Mecklenburg sein kann und schön, dass Ihr wieder heile zurück seid und Du wieder blogst. Das Rezept gefällt mir sehr gut. Ich nehme oft Möhren in Kartoffelpuffer, aber nicht auf orientalische Art angerichtet. Dies werde ich bald ausprobieren.

      • Wir haben lediglich leicht schwere Beine zu beklagen, aber nach dem Genuss eines Stückchens Torte verfliegen die Schmerzen ganz geschwind. 😉
        Freut mich, dass die Puffer dir gefallen. Sie waren wirklich sehr schmackhaft!
        P.S.: Herr H. liebt Kartoffel-Möhren-Stampf… 😉

  3. Super!!!
    In jedem Kochbuch gibt es meistens ein Gericht bei dem ich dann sage…ja…das Buch muss ich haben. Bei Maria Elia war es dieses. Das macht mich jetzt richtig an!

    • Du hast es auch? Ich weiß gar nicht, wie viele Rezepte ich daraus schon gekocht (und verbloggt) habe. 🙂 Frau Elia hat den gewissen Dreh bei vielen Sachen, das finde ich extrem inspirierend. Die Puffer hast du im Handumdrehen fertig und du machst dann sicher das Hummus ohne Möhren… 🙂 ich nächstes Mal auch!

  4. auch von mir ein Kompliment an den Fotografen. Ich hab’s ja eigentlich nicht so mit rein vegetarischem Essen, aber die Fotos sehen doch recht ansprechend aus … 😉

    • Danke. 🙂 Du könntest dir auch ein paar von deinen Flügelchen mit auf den Teller legen. 😉

  5. Feine Püfferchen – und Karotten habe ich eh immer da.
    Das mit dem gaskartuschengerechten Kochen kenne ich. Ist ganz nett, irgendwann reicht es dann aber auch wieder.

    • Wir haben mal ein Jahr lang auf dem Campingkocher gekocht. Mit der Zeit entwickelt man eine große Kreativität. 😉 Aber am eigenen Herd ist es schon einfacher, auch wenn’s nur ein kleiner ist.

  6. Meck-Pom ist echt hügelig? Als Wienerin habe ich davon keine Ahnung, aber in meiner Vorstellung war das immer platt wie Ungarn.

    Das Foto ist unglaublich toll gelungen. Und irgendwann mach ich das mit dem Häuten der Kichererbsen einmal nach. 😉

    • Danke!
      Die Hügeligkeit kommt wohl aus der letzten (?) Eiszeit. Endmoränen. Die Hügel sind zwar nur 50 – 80 m hoch, aber es geht halt ständig von 0 m hoch und wieder runter und die Steigung kann sich sehen lassen. Ungarn ist platt? Das wiederum wußte ich nicht. 🙂
      Das mit dem Häuten ist doch für dich als Artischockenpulerin überhaupt kein Thema, oder? 😉

  7. Wenn Ihr noch mehr Hügel haben möchtet, dann macht Euch auf den Weg zu mir 😉

    Die Pfuffer muss ich unbedingt mal versuchen, das Hummus nehmen ich auch lieber traditionell – ich liebe SESAM 🙂

    • Och, erstmal sind wir froh, wieder nur den Wind in der Ebene zu haben. 😉
      Sesam vor allem in Form von Tahin, das könnte ich tonnenweise löffeln…

  8. Da seid ihr ja wieder! Sehr schöne Puffer-Türmchen und -Fotos! Die Spiegelungen des Gemüses in der Metallschüssel sind besonders schick. Und Mörchen im Hummus sind eine interessante Idee – wahrscheinlich würde ich sie eher rösten als kochen, aber das ist so mein ganz persönlicher Wurzelgemüse-Tick.

    • Juhu! Danke, Claudia!
      Das mit dem Rösten ist so eine Sache. Wenn ich den Ofen schon an habe (Brotbacken), dann röste ich das Wurzelzeugs auch gern imm Ofen, aber nur für ein paar Möhrchen? Im Topf in Öl gedünstet sind sie nicht minder schmackhaft. 🙂

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