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Tragisches Familentreffen

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Geräucherte Forellen, Forellenrogen, eine ganze Forellenfamilie tragisch vereint im Kräutercrèmesee, begraben unter knusprigen Süßkartoffelscheiben. Mit einem Happs verspeisten wir gleich mehrere Forellengenerationen. Schon irgendwie morbid – ich weiß. Solche Gedanken überkommen uns häufiger, seit wir in kürzester Zeit mehrere Staffeln der großartigen Serie Sixfeet under – Gestorben wird immer anschaut haben.
Im Mittelpunkt steht ein familiäres Bestattungsunternehmen in Kalifornien. Jede Folge beginnt mit einem tragischen, komischen oder skurrilen Todesfall. Nebenher oder hauptsächlich geht es um die Irrungen und Wirrungen einzelner Familienmitglieder, die wir recht schnell ins Herz geschlossen haben. Wir gestehen hiermit unsere Sucht und sind froh, dass noch weitere drei Staffeln vor uns liegen.

Für das Forellentürmchen:

  • 2 Räucherforellenfilets à 60 g
  • 1 große Süßkartoffel, in  3 mm dünne Scheiben gehobelt
  • Butterschmalz zum Braten
  • Salz, schwarzer Pfeffer
  • 25 g Forellenkaviar
  • Kerbelblättchen zum Garnieren

Für die Kräutercrème:

  • 1 Eigelb Gr. M
  • 1/2 TL Dijonsenf
  • 100 g Maiskeimöl
  • 1 EL Weißweinessig
  • Salz, weißer Pfeffer, 1 Pr. Zucker
  • 30 g gemischte Kräuter (Kerbel, Petersilie, Dill, Estragon, Schnittlauch)
  • Abrieb 1/4 Zitrone
  • 100 g Crème Fraîche

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Während Herr H. die Süßkartoffel in dünne Scheiben hobelte und sie danach in Butterschmalz goldbraun anbriet, kümmerte ich mich um die Kräutercreme. Ich schlug zunächst das Eigelb mit dem Senf dick cremig auf und ließ anschließend unter Rühren das Öl zunächst tröpfchenweise, dann in einem dünnen Strahl einlaufen. Dann schmeckte ich mit Pfeffer, Salz, Zucker und Essig ab und hackte die Kräuter grob, bevor ich sie mit 2 EL Crème Fraîche in den Zerkleinerer gab. Die pürierte Kräutermischung gab ich zusammen mit dem Zitronenabrieb in die fertige Mayonnaise. Zuletzt rührte ich die restliche Crème Fraîche unter. Fertig. Wem das zu mächtig erscheint, der kann einen Teil der Crème Fraîche durch Joghurt ersetzen. Dann wird die Kräutercreme etwas flüssiger.
Damit ist eigentlich schon alles getan. Herr H. ließ die Süßkartoffelscheiben auf Küchenkrepp abtropfen, ich teilte die Forellenfilets in Stückchen und richtete sie gemeinsam mit den Süßkartoffelscheiben auf einem Kräutercremespiegel an. Oben platzierte ich jeweils einen Löffel Kaviar und einen Zweig Kerbel.
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Fazit: Ein köstliches kleines Häppchen als Vorspeise oder leichtes Abendessen für heiße Tage. Das leichte Raucharoma der Forellenfilets harmonierte bestens mit der leichten Süße der Kartoffeln und der Kräutercreme. Der Kaviar steuerte ein angenehmes Fischaroma, leichte Salzigkeit und eine interessante Textur bei.
Ich würde die Süßkartoffeln allerdings nächstes Mal im Backofen zubereiten oder schlicht schälen, denn die Schale war durch das Braten recht zäh.

Frei nach: Der große Lafer Johann Lafer

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  1. Schicke Türmchen habt Ihr da gebastelt. Da ist die Forellenfamilie nicht vergeblich gestorben 😉

    • Danke, Susanne. Türmchen zu bauen scheint unser neues Hobby zu sein. 😉

  2. Ihr guckt Six feet under? Das war vor Jahren meine Lieblingsserie – ich habe sämtliche Staffeln auf DVD.
    Normale Kartoffeln schäle ich ja in der Regel nicht, aber Süsskartoffeln immer. Da mag ich die Schale nicht. Die Kräutermayo kann ich mir auch zu gebackenem Fisch gut vorstellen…

    • Ja, wir haben die DVDs von einer Nachbarin geliehen bekommen – leider sind wir schon fast mit der dritten Staffel durch. Ich fürchte mich ein wenig vor dem Tag, an dem der Abspann der letzten Folge über den Bildschirm flimmert.
      Süßkartoffeln habe ich noch nicht so oft zubereitet nd ich werde sie in Zukunft auch stets schälen, die Schale ist viel dicker als die von Kartoffeln.

  3. Antje Radcke Antje Radcke

    Ich bastele mir ein Türmchen aus deinen köstlich ausschauenden Süßkartoffeln und der Mayo! Und weil ich geräucherte Forelle ganz selten esse, genieße ich die extra – stockkonservativ mit einer Beigabe, in der unbedingt Zitrone/Limette und/oder Meerettich enthalten ist 😉

    • Ich wollte auch erst irgendwas mit Meerrettich machen, aber eben auch die vorgeschlagene Kräutercrème probieren und etwas Zitronenabrieb war ja immerhin drin. Du isst also tatsächlich gelegentlich Fisch? Versteh einer die Vegetarier. 😉

      • Antje Radcke Antje Radcke

        Mein Abschied vom Fleischessen begann 1985 mit einer plötzlichen Rheumaerkrankung. Fischessen war ausdrücklich “erlaubt”. Mein Rheuma bin ich dadurch losgeworden, die Lust auf Fleisch auch. Fisch mag ich noch immer ab und zu sehr gern – ich esse ihn aber meist nur dann, wenn ich “auswärts” esse und ich froh bin, dass es (wenn schon nichts Vegetarisches) wenigstens Fisch gibt. “Echt” (leckeres) Vegetarisches ziehe ich aber vor.

        • Oh, mir war gar nicht bewußt, dass Fleischkonsum mit Rheumaerkrankungen in Zusammenhang stehen kann. Interessant. Schön, dass du es loswerden konntest! Auswärts essen tue ich nur noch höchst ungern, ich habe sehr viele Enttäuschungen erlebt, gerade auch beim Radeln in Bayern letztes Jahr. Auf der Karte gab’s Schwein und Schwein und Pute. Punkt. *schüttel*. Fisch gab’s keinen. Da haben wir uns abends lieber ein paar Spaghetti gekocht – vegetarisch. 🙂

    • 😉 Auf jeden Fall hübscher als Einäscherung…

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