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Everyday Bread

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Die unermüdliche Zorra ruft zum World Bread Baking Day 2013 auf. Es geht bei diesem Event auch darum, sich darüber klar zu werden, dass es nicht für jeden Menschen selbstverständlich ist, über sein täglich Brot (oder seinen Reis) zu verfügen, schon gar nicht selbst gebacken, in bester Qualität. Ich denke oft, wenn mich mal die dunkle Wolke fest im Griff hat, hey, immerhin sitzt du im Warmen und der Kühlschrank ist voll und oft genug verbessert dieser Gedanke meine Laune schlagartig. Also steuere ich auch ein Brot bei. Ohne Brot nichts los, könnte man sagen und oft muss eben das Brot nebenbei laufen, neben den Torten, den Ravioli und all den anderen Leckereien, die ich, meist gemeinsam mit Herrn H. herstelle. Im Laufe des letzten Jahres hat sich so eine Rezeptur für ein anspruchslos mitlaufendes Brot, ein Alltagsbrot im wahrsten Sinne des Wortes, entwickelt.

Für den Sauerteig:

  • 150 g Roggenvollkornmehl
  • 150 g Wasser
  • 40 g Roggensaueranstellgut

Ich vermengte alle Zutaten am Vorabend und ließ den Vorteig abgedeckt in einer Schüssel gehen. Am nächsten Mittag/ Nachmittag entnahm ich die 40 g Anstellgut, die ich zugegeben hatte, als Starter für das nächste Brot. Danach wog ich alle Zutaten für den Hauptteig ab. Sie ergeben ein Gesamtteiggewicht von ca. 1 kg.

Für den Hauptteig:

  • Sauerteig
  • 100 g Roggenmehl 1150er
  • 350 g Weizenmehl 550er
  • 50 g Dinkelvollkornmehl
  • 290 g Wasser
  • 13 g Salz
  • 4 g Hefe

Ich gab alle Zutaten in die Rührschüssel der Maschine und ließ sie 8 Minuten langsam und 2 Minuten schnell kneten. Anschließend durfte der Teig abgedeckt 2-3 Stunden gehen. In der Zeit faltete ich ihn zwei Mal jeweils nach einer Stunde. Dann formte ich einen länglichen Laib und ließ ihn mit einem Handtuch bedeckt mindestens eine Stunde gehen. Oft passiert es mir, dass ich den Laib zu früh anbacke, bevor er die volle Gare erreicht hat. Das Brot quittiert dieses mit Rissen an völlig unerwünschten Stellen. Bei diesem Brot hier scheine ich den richtigen Zeitpunkt erwischt zu haben.
Ich heizte den Backofen auf 250°C vor, schnitt das Brot längs mit zwei sich kreuzenden wellenförmigen Schnitten ein und bestäubte es mit Kartoffelmehl. Dann strich ich mit der nassen Hand über die Oberfläche des Brotes. Normalerweise streut man damit das Gärkörbchen aus und streicht die Oberfläche hinterher mit Wasser ab. Dadurch bekommt das Brot einen herrlichen Glanz. Ich habe das Kartoffelmehl erst nach der Stückgare nicht ganz gleichmäßig verstrichen, daher die dunkelbraunen Flecken.
Ich schob das Brot mit reichlich Schwaden in den Backofen, reduzierte die Temperatur nach 10 Minuten auf 200°C und öffnete die Tür kurz, um die Schwaden abzulassen. Nach weiteren 40 Minuten duftete die ganze Wohnung unwiderstehlich nach Brot. Herr H. merkte an, dass er den Anschnitt kaum erwarten könne.

alltagsbrot

Fazit: Nachdem das Brot abgekühlt war, schnitt ich es einmal in der Mitte durch und war begeistert von der lockeren Porung! Eine Hälfte bekam die beste Nachbarin, die zweite probierten wir sogleich. Eine frische Scheibe, einfach nur mit Butter bestrichen, kann geschmacklich fast mit einem Stück Torte mithalten. Ein absoluter Hochgenuss! Die Zusammensetzung der Mehle kann je nach Vorrat variieren. Lediglich das Roggenvollkornmehl für meinen Starter ist obligatorisch. Und irgendwann bekomme ich auch eine schöne, glänzende Kruste hin, ganz sicher.

World Bread Day 2013 - 8th edition! Bake loaf of bread on October 16 and blog about it!

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  1. Ich hab ja sehnsüchtig auf deinen Beitrag gewartet 🙂 Das Brot ist dem, das ich als Standardbrot backe, ganz ähnlich, und wunderbar sieht es aus.
    Und Du hast recht, ja, wir haben es gut. Und können nebenher Brot backen.

    • 😉 Ich hatte leider ein schlechtes timing. Der Beitrag von gestern sollte eigentlich schon am Montag raus…
      Ja, vermutlich backen die meisten ihr “Standartbrot” so oder so ähnlich. Ich mag es, weil es keine übermäßige Aufmerksamkeit von mir fordert und (fast) immer perfekt gelingt.
      So und jetzt muss ich schleunigst in die Küche. Mal rechtzeitig anfangen…

  2. Eva Eva

    So ein gelingsicheres, leckeres Brot braucht man im Alltag !

  3. Sieht toll aus! und die “einfachsten” Dinge sind oft die besten 🙂 Wenn mein Sauerteiganstellgut fertig ist, werde ich das mal probieren. Die Krume sieht fantastisch aus, da ists völlig wurscht ob die Kruste glänzt oder nicht 😉

    • Danke, Emma! Viel Freude beim Nachbacken, klappt bestimmt!

  4. So ein Nebenher-Brot ist genau das, was mir an Brotrezepten auch am besten gefällt, wobei mir ein hoher Roggenanteil schon mal Bauchgrummeln verursacht. Doch für dieses Brot von Dir würde ich das Risiko wieder auf mich nehmen 😉

    • Sabine, du kannst die Roggenmenge im Hauptteig großzügig reduzieren, vielleicht ist es dann für dich bekömmlicher!

  5. Ein tolles Brot! Ich mag es sehr, wenn immer etwas Vollkornmehl enthalten ist 🙂
    Rezept ist eingepackt, wie so viele WBD-Rezept…
    Ich bin zwar kein großer Roggenfan, aber so ein bisserl und dann auch noch Vollkorn – geht auf alle Fälle 😀
    Mit Glanz, Einstreichen & Co habe ich es auch nicht und dank der momentanen Topf-Sucht muss ich mich nicht damit beschäftigen 😉

    • Danke, Sandra. Ja, da wird man mit dem Nachbacken kaum hinterher kommen, soviel Input, ich schaffe das selbst mit den “regulär” geposteten Brotrezepten kaum, weil oft eben schnell ein Brot her muss…
      Sei froh! Einmal ist es mir ganz gut gelungen. Vielleicht sollte ich endlich mal ein Gärkörchen anschaffen? 😉

    • Ich gehe mal stark vom Brot aus. 😉

  6. Die Porung sieht toll aus! Brot habe ich schon sehr, sehr lange nicht mehr gebacken, aber jetzt bekomme ich tatsächlich Lust. Und was Einfaches passt da gut. Danke für das Rezept!

    • Danke, Sabine. Freut mich, dass ich dich zum Backen inspirieren konnte, und der Ansatz kommt. 😉

  7. Hi, Eva!
    Hört sich mal wieder sehr verlockend an! Meinst Du, es springt ein wenig von Deinem Teigansatz für mich ab, wenn wir am 26. bei Euch sind?
    Freu ‘ mich schon! Grüße auch an Herrn H. fra Danmark! Skål!

    • Klar, Sönke, ich setze nächstes Mal ein wenig mehr an. Wir freuen uns auch und sind wild am Überlegen, was kochen. 😉 Herr H. läßt zurück grüßen!

  8. Alltagsbrote sind die besten und überhaupt macht Brotbacken immer gute Laune, denn wer kann schon dem Geruch von frisch gebackenem Brot widerstehen? Betreffend glänzende Kruste, da müsstest du sie wohl sofort nach dem Backen mit Wasser oder Kaffeerahm bepinseln. Ich persönlich mag lieber bemehlte Brote. Danke fürs Mitbacken am World Bread Day 2013!

    • Gern geschehen, Zorra. Nächstes Mal backe ich auch ein spezielleres Brot. 🙂 Und das mit dem Glänzen kriege ich einfach nicht hin. Gestern probiert. Laib auf Kartoffelmehl geformt, vor und direkt nach dem backen mit Wasser abgestrichen – kaum Glanz. 🙁

  9. Ich habe es geschafft! Beim zweiten Versuch ist selbst bei mir ein anständiges Brot rausgekommen, nachdem der erste Versuch (glaube ich) an zu viel Vollkorn und Übergare zumindest rein optisch gescheitert war. Jetzt habe ich mich brav ans Rezept gehalten, wie ein gewisses Fräulein My anmahnt, und siehe, es hat geklappt! Mal abgesehen davon, dass es bei mir eher rund als länglich geworden ist und auch der Glanz noch fehlt … Nun ja, es muss ja noch Verbesserungspotenzial geben. Geschmacklich ist es jedenfalls großartig!

    • Hurray! Das freut mich sehr. Ja, beim Backen ist es besonders wichtig, sich anfangs treu an die Rezepte zu halten. 🙂 Sei doch froh, dass es so schnell geklappt hat, ich habe Jahre gebraucht, bis meine Brote einigermaßen genießbar waren. Aber natürlich gab’s da auch noch nicht so gute Anleitungen. 😉

  10. Ingrid Ingrid

    Hallo Eva,
    ich habe nun das Every day Brot gebacken und bin begeistert, obwohl ich sonst mit Sauerteigbroten nicht unbedingt auf du und du bin. Zu oft sind sie mir “gerissen”. Aber dieses hatte eine so unglaublich knusprige Kruste und ich musste mich wahnsinnig beherrschen, nicht um Mitternacht noch ein Stück abzuschneiden und mit dick Heumilchbutter zu verzehren 🙂
    Aber oh Wunder, die Kruste hat sich bis zum Frühstück gehalten und es war ein Genuss die eine Scheibe mit Buttermilchkäse und die andere mit Honig zu verzehren.
    Nach diesem Erfolgserlebnis verliere ich die Angst vor Sauerteigbroten, ich freu mich aufs nächste Backen!
    Ingrid

    • Hallo Ingrid,
      vielen Dank für das schöne Feedback. Freut mich sehr, dass ich dir helfen konnte, dich mit dem Roggensauerteig anzufreunden. Ich muss gestehen, dass ich dieses Brot inzwischen nur noch selten backe. Nicht, weil es nicht gut war, einfach weil man sich ständig weiterentwickelt. Ich werde das neue “Jedentagbrot” wohl mal posten müssen. 🙂
      Schönes Wochenende + liebe Grüße,
      Eva

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