Zum Inhalt springen

Schokoladenmoussetorte mit karamellisierter Ananas, Kokos und Curry

Schokoladen-ananastorte 6

Das ist die letzte Torte, die wir aus Ludwigs Patisserie “gebacken” haben. Als Einleitung zum Rezept schreibt Ludwigs,

Aus fast jedem Dessert lässt sich sehr schnell eine Torte herstellen. Der Unterschied dabei ist, das man auf flüssige Texturen weitestgehend verzichten muss, da diese beim Anschneiden der Torte verlaufen würden. Solange man diesen Punkt allerdings beachtet, sollte es kein Problem geben.

Ich stimme ihm in allen Punkten zu, bis auf den zeitlichen Aspekt. Schnell lässt sich diese Torte nicht herstellen. Vermutlich bezieht sich das “schnell” jedoch nicht auf den Herstellungsprozess, sondern nur auf die “Umbauzeit” des Rezepts. Nachdem wir die Mengen heruntergerechnet hatte, konnten wir loslegen.

Für den Schokoladenbiskuit (2 Böden à 18 cm Durchmesser):

  • 52,5 g Kuvertüre, 52%
  • 20 g Butter
  • 20 g Eigelb (1 Gr. L)
  • 45 g Eiweiß
  • 15 g Zucker

schokobiskuit serie

Herr H. wog alle Zutaten ab und schlug das Eigelb mit 5 g Zucker weiß schaumig auf. Ich schmolz die Kuvertüre mit der Butter im Wasserbad und rührte anschließend die Eigelbmasse in die geschmolzene Schokolade. Herr H. schlug das Eiweiß an und unter Zugabe des restlichen Zuckers steif. Ich hob den Eischnee behutsam unter die Schokoladenmasse und stutzte. Für einen Boden kam mir die Menge der Masse recht groß vor. Ich strich die Masse auf 2 Kreisen à 18 cm Durchmesser auf das Backpapier und buk sie 8 Minuten bei 200°C. Die etwas zu braun gewordenen (zu dünnen) Ränder probierten wie sofort. Lecker!

Für den Kokosbiskuit:

  • 40 g Puderzucker
  • 15 g Mandelgries (staubfein gemahlen)
  • 27,7 g Kokosraspel
  • 47,7 g Eiweiß
  • 15 g Zucker
  • 1 Msp. Currypulver

kokosbiskuit serie

Ich mischte Puderzucker, Mandelgrieß, Currypulver und Kokosraspel, während Herr H. das Eiweiß anschlug und unter Zugabe von 15 g Zucker steif schlug. Ich hob die Trockenmischung portionsweise unter und strich wieder 2 Böden à 18 cm auf das Backpapier. Nach 13 Minuten bei 190°C waren die Böden leider wieder einen Tick zu dunkel geworden.

Für die Currycreme:

  • 125 g Ananassaft
  • 0,7 g Currypulver (ich: Hot Madras)
  • 30 g Zucker
  • 80 g Ei
  • 1 3/4 Blatt Gelatine (etwa 2 g)
  • 40 g Butter

Currycreme serie

Ich gab Ananassaft, Currypulver, Zucker und Ei in eine Kasserole und kochte alles unter Rühren kurz auf. Dann gab ich die gut ausgedrückte Gelatine hinein und rührte sie unter. Nachdem die Crème auf 60°C abgekühlt war, mixte ich die Butter unter. Leider besaß ich immer noch keine runde 18 cm Form. Also gab ich die Crème auf einen flachen Teller und fror sie für 4 Stunden ein. Als ich sie später vom Teller löste, musste ich leider feststellen, dass ich keine flache Scheibe erhielt, sondern eine in der Mitte hoch gewölbte und an den Rändern sehr flache. Eine Form wird angeschafft!

Für die Schokoladenmousse:

  • 45 g Eigelb
  • 32,5 g Zucker
  • 10 g Wasser
  • 95 g Kuvertüre, 75%
  • 1/2 Blatt Gelatine
  • 160 g Sahne, cremig, nicht steif, aufgeschlagen

schokomousse serie

Als erstes erhitzte ich den Zucker mit dem Wasser auf 120°C. Dann schlug ich das Eigelb auf und ließ den Zuckersirup dabei einlaufen. Ich löste die Gelatine in den Siruprückständen im Topf auf und ließ auch sie einlaufen. Ich schlug die Eigelbmasse bei mittlerer Geschwindigkeit weiter, bis sie auf 35°C abgekühlt war. Ich schmolz die Schokolade, rührte 1/3 der cremig geschlagenen Sahne ein und brachte die Schokoladensahne im Wasserbad auf 50°C. Anschließend hob ich die Eigelbmasse und die restliche Sahne unter.

Für die karamellisierte Ananas:

  • 90 g Zucker
  • 300 g frische Ananas, in ca. 7 x 7 x 7 mm große Würfel geschnitten
  • 40 g Rum

Für den Schokoladenüberzug:

  • 100 g Kuvertüre, 52%
  • 40 g Kakaobutter (ich: 20 g Butter, 20 g Kokosfett)

füllen serie

Ich schmolz den Zucker und ließ ihn leicht anbräunen. Dann gab ich die Ananaswürfel und den Rum hinzu und schwenkte die Pfanne. Ich ließ alles so lange köcheln, bis nahezu die ganze Flüssigkeit verdampft war. Der gerade von der Arbeit zurückgekehrte Herr H. staunte nicht schlecht und machte sie gleich daran, die Kuvertüre für den Überzug zu hacken und gemeinsam mit Butter und Kokosfett im Wasserbad zu schmelzen. Nun ging es endlich an das Zusammensetzen. Ich legte als erstes den Schokoladenbiskuit in den Tortenring, verteilte die karamellisierte Ananas darauf und drückte den Kokosbiskuit vorsichtig an. Dann legte ich die Currrycremescheibe ein, verteilte die Schokoladenmousse darauf und strich den Überzug darüber. Ich stellte die fertige Torte in den Gefrierschrank und wir konnten endlich Abendbrot essen.

schokoladen-ananastorte 5

Fazit: Auf dem letzten Bild sieht man recht gut, warum es sich empfiehlt, mit passenden Formen zu arbeiten. Die etwas ungleichmäßige Mousseverteilung tat dem geschmacklichen Hochgenuss allerdings keinen Abbruch. Die zum Probieren eingeladene beste Nachbarin monierte lediglich den etwas zu festen Überzug, der das Abstechen mit der Gabel erschwerte. Mir gefiel der Kontrast zwischen Currycreme und Schokoladenmousse besonders gut und Herr H. war begeistert von den unterschiedlichen Böden, die die karamellisierte Ananas umhüllten.
Aus den restlichen beiden Böden bastelte ich eine Torte mit Tamarindencreme und karamellisierten Bananenscheiben, auch sehr lecker.

Aus: Ludwigs Patisserie Matthias Ludwigs

Sei der Erste der einen Kommentar abgibt

  1. du wirst schon sehen, irgendwann trau ich mich und back eines deiner Kunstwerke nach :-))

    • Ich bin schon sehr gespannt, für welches du dich entscheiden wirst. 🙂

  2. Das Buch muss ich mir wirklich holen. Ich habe gerade seine Neuerscheinung gekauft, aber die ist mehr einfach gehalten.
    Liebe Grüße, Mari

    • Ich kann das Buch vollkommen uneingeschränkt empfehlen – lediglich das Raten, welche Mengen man für welche Größen brauchen wird ist manchmal schwierig.^^
      Liebe Grüße,
      Eva

  3. Mutig! Curry und Schokolade finde ich schon eine relativ abenteuerliche Kreation 😉

    • Es war ja nur sehr dezent. 🙂 Aber ich weiß ja, dass du dich u. a. mit Zimt in herzhaften Gerichten schwer tust. Aber man kann sich herantasten!

  4. Oh, da habe ich eben zweimal hingeschaut – Curry – unglaublich! Ich bin schwer begeistert! ER wäre bestimmt nicht mehr zu bremsen, ist ein riesen Curry-Fan 😀
    Hast Du schon eine Form? Habe noch eine Silikonform im Schrank, die ich wirklich nie benutze, hat allerdings 20 cm Durchmesser, schicke ich Dir aber gerne zu, dann hätte sie wenigstens eine Aufgabe *g*

    • Na, Sandra, dann musst du ihm wohl so ein Törtchen zaubern. 😉
      Und, also, eine Form habe ich noch nicht, aber die brächtest du dann schon. Ansonsten immer gern. Ich weiß bloß nicht, wie ich mich revanchieren kann…

      • Ach, bevor sie hier im Schrank steht und nicht benutzt wird! Ich habe ja noch eine, deshalb ist die andere unbenutzt.
        Und irgendwann komme ich eh wieder nach Hamburg, dann habe ich auch was davon 😉 Anschrift müsste ich noch haben, geht die Tage auf die Reise!

        • Danke, Sandra. Ich bin gerührt und du musst versprechen, wirklich vorbei zu kommen! 🙂

  5. Schon wieder so ein Wunderding! Meine Hochachtung!
    Im Leben mach ich dir das nicht nach. Auch wenn ich gerne wissen würde, wie eine Torte mit Curry drinnen schmeckt. Muss ich wohl doch vorbeikommen. 😀

    • Danke, Susi. Schade. Es klingt schwieriger als es ist. Dauert einfach ein Weilchen, wegen der Kühlzeiten. Und falls du tatsächlich mal hier sein solltest, gilt für dich natürlich auch: rechtzeitig Bescheid sagen und probieren kommen! 🙂

  6. Langsam fehlen mir die Worte angesichts deiner Kreationen….

    • Das würde mir auch so gehen, wenn ich sie nicht selbst machen würde. 😉

  7. Jaaa auf Küchenschabes Torte bin ich dann auch mal gespannt 🙂 Aber hey das ist ja ein Traum! Deine Kreation, wir sitzen hier gerade und können nur staunen auch über die präzisen Angaben wie 7x7x7 mm 😉 einfach zu gut überrasche uns weiterhin,das mach Spaß!!! 😀 Und wenn du zu viel hast wir kommen auch gern vorbei 😉 Liebe Grüüße

    • Die Angaben stehen halt so im Rezept. 🙂 Und keine Sorge, ich mache weiter.
      Liebe Grüße zurück!

  8. Ich wäre auch gerne deine Nachbarin 😉 Habe auch immer guten Kaffee oder engl. Tee im Angebot 😉

  9. Fantastisch! (Weiße) Curry-Schokolade gehört zu meinen meinen liebsten Sorten, seitdem ich selbst mal entsprechende Pralinen gemacht habe (auch mit Kokos, witziger Zufall), und die Ananas dazu stelle ich mir auch toll vor. Grandiose Torte, liebe Eva!

    • Danke, Claudia. Hast du die Pralinen im Blog, ich erinnere mich gerade nicht. Und es ist immer wieder interessant, wie aus den gleichen Zutaten so unterschiedliche “Produkte” werden können. 🙂

      • Ja, aber das ist schon eine ewig lange Weile her (http://foodviewberlin.com/2013/02/16/curry-truffles/) – Du hast mich dran erinnert, dass ich die mal wieder machen könnte, die sind ein bisschen bei mir in Vergessenheit geraten. Was gekaufte Curry-Schoki betrifft, mag ich die von Zaabär sehr gern. Aber ich hab von Schoko-Monk auch schon welche mit Ananas-Curry gesehen, die wäre vielleicht was für Dich. Also, wenn dann die tolle Torte aufgegessen ist ;-).

        • Interessant. Die werde ich bei Gelegenheit mal machen. “Verarbeitete” Schokolade kaufe ich eher selten, irgendwie bin ich da eher puristisch veranlagt. Meine Lieblingsschokolade ist die Tobago von Rausch (75%). Die Torten decken meinen Bedarf an gemischten Aromen. 😉

    • Hanna Sumislawska Hanna Sumislawska

      Dank der detailreichen Beschreibung von Eva konnte ich die Torte nachbacken, ohne verrückt zu werden, wie bei manchen anderen Rezepten. Für mein Geschmack ist sie leider viel zu süß, dafür eine grossartige Inspiration für etwas Neues. Kokosbiskuit (doppelt), die Ananas-Currycreme (ein Traum) und eine leichte Joghurtcreme und dazu ein Gitter aus weißer Schokolade.
      Ich habe mich in Evas Blog verliebt. Vielen Dank. Nachgebacken habe ich auch die Gewürzbiskuittorte (ein Hochgenuss) und die Sommertorte mit Himbeeren (genauso gut).
      Liebe Grüße und nochmals Danke, Hanna

      • Ich freue mich über jeden erfolgreichen Nachbäcker. Danke für das Feedback!
        Liebe Grüße,
        Eva

Schreibe einen Kommentar zu evazins Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen