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Chili deluxe – Satte 2 für weniger als 5

chili 9

Als ich am Montag Peters Aufruf, 2 Personen für weniger als 5€ satt zu bekommen, las, musste ich nicht lange überlegen.
Blogevent Satte ZWEI für weniger als fünf
Ich weiß nicht, ob es ein Relikt aus Studienzeiten ist oder den folgenden mageren Jahren geschuldet, aber ich lernte bereits recht früh, aus wenig viel zu machen. Mit fortschreitenden Kochkenntnissen wurde es immer einfacher. Köstliche Gnocchi mit Tomaten- oder Gorgonzolasauce? Mit beliebig leckerer Füllung bestückte Ravioli? Knuspriges Baguette mit Tomaten-Mozzarella-Salat? All diese Gerichte kosten, außer ein wenig Zeit für die Zubereitung, erstaunlich wenig. Jedes Mal, wenn ich an einer Supermarktkasse stehe, beobachte ich interessiert, wie viel Geld man für hoch “veredelte” Lebensmittel ausgeben kann. Fertigmahlzeiten, tiefgefrorene, fertig gewürzte Gemüsemischungen, fertige Saucen und Dressings und natürlich aromatisierte Joghurts und Puddings. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Für all diese Dinge kann man viel Geld ausgeben, zum Glück muss ich es nicht.

Für das Chili:

  • 200 g gemischtes Bio-Hack
  • 250 g Kidneybohnen (aus der Dose oder 100 g getrocknete, über Nacht eingeweicht, gekocht)
  • 2 kleine rote Zwiebeln, fein gehackt
  • 1 mittelgroße Möhre, in Scheiben geschnitten
  • 1 rote Spitzpaprika, in Stückchen geschnitten
  • 3 kleine Stangen Staudensellerie, geputzt, in Scheibchen geschnitten (oder ein Stück Knollensellerie, fein gewürfelt)
  • 2 rote Thai-Chilis, entkernt, fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Koriandersamen, geröstet und gemahlen
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen, geröstet und gemahlen
  • 1 TL Oregano
  • 1/2 TL Rauchpaprikapulver
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 TL brauner Zucker
  • Salz, Pfeffer
  • 1 – 2 EL frischer Koriander, gehackt, nach Belieben

zutaten chili serie
Nachdem ich alle Zutaten bereit gestellt und geschnippelt hatte, briet ich zunächst die Zwiebeln an, fügte das Hack hinzu und ließ es von einer Seite Farbe annehmen. Danach drehte ich es um, damit es auch von der anderen Seite Farbe annehmen konnte. Erst dann zerteilte ich es mit dem Pfannenwender. Auf diese Weise angebraten verliert es kaum Wasser. Zu dem fertig angebratenen Hack gab ich die Gewürze, das Tomatenmark, Chili, Knoblauch und die Gemüsewürfel. Nach kurzen Anbraten bedeckte ich alles mit Wasser, salzte und ließ es abgedeckt gut 20 Minuten köcheln. Dann gab ich die Kidneybohnen hinzu und ließ es weitere 20 Minuten köcheln. Theoretisch war es nun fertig. Ich band es noch mit etwas in Wasser aufgelöster Stärke, schmeckte mit Salz, Essig und Pfeffer ab und stellte es warm.

Für die Guacamole:

  • 1 reife Avocado
  • 1/2 winzige Knoblauchzehe
  • 2 EL Crème Fraîche
  • 2 kleine Cherrytomaten, fein gewürfelt
  • Salz, Pfeffer

guacamole serie

Ich verwende für die Guacamole keinen Zitronen- oder Limettensaft, da ich festgestellt habe, dass sie nicht braun wird, wenn die Avocado richtig reif ist. Zudem empfinde ich die Säure störend, die Tomatenwürfel sorgen für meinen Geschmack für hinreichend Säure.
Ich gab die geschälte Avocado mit dem Knoblauch, etwas Salz, Pfeffer und der Crème Fraîche in ein Schälchen, pürierte alles und rührte anschließend die Tomatenwürfel unter. Herr H., der inzwischen eingetrudelt war, schnupperte kurz und strahlte dann über beide Ohren, Chili möge er am liebsten. Inzwischen war auch das nach diesem Rezept gebackene Baguette im Backofen aufgetaut und einem köstlichen Abendessen stand nur noch ein Foto im Weg.
chili mit details

Fazit: Chili ist eines der wenigen Gerichte, das uns seit Jahrzehnten begleitet. Im Laufe der Jahre habe ich alle möglichen und unmöglichen Änderungen daran vorgenommen, es überall auf der Welt gekocht, in fremden Küchen, auf dem Campingkocher, auf dem Benzinkocher, mit viel Gemüse, mit wenig Gemüse, mit Fleisch, mit Tofu und selbst hier zu Hause kommt es meist einmal pro Woche auf den Tisch. Es ist ein echter Dauerbrenner, der kostenmäßig sicher noch zu “verschlanken” wäre, aber so, in der “Luxusvariante”, schmeckt es uns – derzeit – am besten.

Kosten:
Preise

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    • ja, die Sache mit dem selbergebackenen Brot verändert die Kostenstruktur erheblich, darüber denke ich auch nach.

      • Wenn man es realistisch betrachtet, muss man natürlich die doch recht hohen Energiekosten bedenken…

        • ja klar, da heißt es dann geschickt agieren, vielleicht kann man den Ofen ja direkt noch für was andres nutzen, wenn er eh schon heiß ist.

          • Ich versuche es, aber manchmal passt das Timing einfach nicht…

          • ja klar- und ich denke der Zielgruppe des Events fällt es vielleicht noch schwerer.
            Wenn das Brotbacken auf Sonntag fällt klappt es bei mir, dann kommt der Kuchen vorher oder nachher dran.
            Und sonst? Wenn ein Brot für eine Woche reicht denke ich relativiert sich der Aufwand.

          • Oh, ich wusste gar nicht, dass das Event eine bestimmte Zielgruppe hat.
            Ich versuche auch, Backaktionen zusammen zu legen, aber es geht halt nicht immer und die Strompreise sind in den letzten Jahren schon ordentlich gestiegen – auf selbst Gebackenes möchte ich dennoch nicht mehr verzichten. 🙂

    • Danke, Peter. Ich war nicht sicher, ob Chili nicht zu “einfallslos” wäre, aber in dieser “Luxusvariante… Und Brot und Co. habe ich scon seit Jahren nicht mehr gekauft. ;.) Die armen Bäcker.
      Liebe Grüße,
      Eva

    • Ich habe auch schon ein langsames mit Schmorfleisch gemacht, aber die Hackvariante gefällt mir besser. 🙂

  1. Eva Eva

    Ich bin immer wieder begeistert von der so anschaulichen und übersichtlichen Darstellung deiner Rezepte = alle Zutaten fotografiert.
    Genau so vollständig und übersichtlich die Berechnung.
    Und dann noch ein absolutes Luxusgericht mit Brot und Guacamole zu diesem Preis = KLASSE!

    • Danke, Eva. Die Fotos muss ich ja zum Glück meist nicht selbst machen – und die “blöde” Tabelle war ein Krampf, ich bin kein großer Excel-Fan. 😉

  2. Ein tolles Rezept und jeder liebt Chili! Wobei es das bei uns nicht so oft gibt 😉
    Und Guacamole hatten wir bisher noch nicht dazu, aber das wird beim nächsten Mal direkt probiert.
    Bin auch schon am Überlegen, was ich leckeres für das Event zubereiten könnte. Ich müsste glatt mal mein Risotto von gestern durchrechnen…

    • Noch nie Guacamole dazu? Ich weiß gar nicht mehr, wie ich darauf kam. Hatte mal eine mexikanische Phase, vielleicht daher und nur trocken Brot dazu geht gar nicht. 😉

  3. Zwar hatten wir erst Chili, aber das hier würde noch reingehen. Und du hast mich eines Besseren beleht; ich bin nämlich davon ausgegangen, dass Fleisch bei einem Gericht für unter 5€ bestimmt nicht drin ist.

    • Naja, es kommt auf das Fleisch und auf die Menge an. 200 g sind ja nicht gerade üppig für 2 Personen und Hack ist nicht das teuerste Fleisch. 🙂

  4. Chili schmeckt mir auch immer! Und es stimmt, wenn man relativ viel selbst macht und wenig bis gar nicht auf Fertigprodukte zurückgreift kommt man mit 5 Euro schon ziemlich weit. Beim Chili wäre ich allerdings vermutlich über dem Betrag gelandet, weil ich immer noch ordentlich Rotwein dran kippe ,-)

    • Den trinke ich lieber dazu und die 5€ waren zum Glück nur für’s Essen. 😉

  5. Bea Wyler Bea Wyler

    ‘…ausser ein wenig Zeit’ – Du sagst es! Wenn Du die Arbeit nicht rechnest, geht eine komplette Mahlzeit für 2.50€ pro Person bald einmal. Aber Zeit hat halt nicht jeder, willentlich oder unwillentlich.
    Gruss Bea

    • Zeit hat jeder gleich viel, es kommt halt darauf an, was man damit machen will. 😉
      Liebe Grüße,
      Eva

  6. Das hört sich doch gut an und zeigt: das man gut für wenig Geld kochen kann. Die Betonung liegt hierbei auf gut!

    • Danke, Toettchen. Ja, man kann, aber es braucht schon ein wenig “Können”, ich schaue mir zur Zeit ein Menge bei dir ab. 🙂

  7. Die Berechnung mag für einen gut sortierten Haushalt stimmen. Wenn aber erst alle oder manche Ingredienzien zugekauft werden müssen, kommt man mit 5 € bei Weitem nicht aus.

    • Das stimmt natürlich. Ich habe es auch schon mit deutlich weniger Gewürzen gekocht, schmeckte dennoch und dies hier ist ja auch die Luxusvariante. 😉

  8. Bis zu einem gewissen Grad stimmt es schon, dass es einfacher wird, je besser man kochen kann, aber ich habe den Wahnsinn begangen und gedacht, ich komm locker aus, wenn ich etwas Schlichtes kaufe, also darf ich bio. Da bin ich aber gleich mal total baden gegangen mit den 5,- Euro. Und ich bin jetzt wieder extrem dankbar, dass ich nicht mit den 5,- für zwei Personen auskommen muss.
    Deine Fotos sind wieder einmal toll! Ich mag das, wie du mit Hingabe alle Zutaten ablichtest. Meine Hochachtung!

    • Danke, Susi. Herr H. freut sich sehr über das Kompliment!
      Ich kaufe übrigens auch vorwiegend “Bio” (zusätzlich lasse ich mich natürlich vom Geschmack leiten) und komme gut hin. Ich “muss” auch nicht mit 5€ hinkommen, aber ich stelle oft erstaunt fest, dass es passt, ohne dass ich darauf geachtet hätte.

  9. Ich bin nicht so der grosse Chili-Fan, aber diese Luxus-Variante wie bei dir würde ich sehr gerne essen. Dein Baguette sieht perfekt aus, das wollte ich auch schon längst ausprobieren. Ich sitze zwar hier in F an der Quelle und bekomme wunderbare Baguettes, doch irgendwie reizt mich das Selbermachen und Ausprobieren, ob es mindestens genauso gut schmeckt wie das von den französischen Bäckern.

    • Danke, Sabine. Es war auf jeden Fall das beste, dass ich bislang gebacken habe und das Rezept ist nicht sonderlich kompliziert. Wenn du es ausprobierst, bin ich gespannt, wie es gegen deine französischen Originale abschneidet. 🙂

  10. Leckeres Rezept, und das auch noch für unter 5 Euro – Respekt. Und sogar noch auf 3 Nachkommastellen ausgerechnet (jetzt weiss ich wenigstens, was eine halbe Knoblauchzehe kostet) 😉
    Das Problem ist nicht, für 2 Personen mit 5 Euro für ein Gericht auszukommen – sondern, sich die Zeit dafür zu nehmen, die es nun mal braucht.
    Wie viel einfacher ist es doch, schnell ein Fertiggericht aufzutauen, oder sich mit fast food von “um die Ecke” vollzustopfen. Leider hat die Ernährung in D im allgemeinen einen Stellenwert, der erst irgendwo an zig-ter Stelle rangiert (weit abgeschlagen hinter Handy, TV, Auto, Einrichtung, …). Und das gilt querbeet, nicht nur bei Leuten, die mit wenig auskommen müssen.

    • Danke, Deifi. Irgendwie muss man diese Minimalkosten ja berücksichtigen. 😉
      Und ich stimme dir zu. Es kostet einerseits definitiv mehr Zeit, sich alles mögliche selbst zuzubereiten, andererseits, was macht man sonst in dieser Zeit? Mit dem Fertiggericht vor dem Fernseher hocken (nichts gegen Fernseher)? Nun, letztlich haben alle gleich viel Zeit und jeder hat die Freiheit, über das Verbringen der selbigen zu entscheiden.

  11. Mmh, klingt soo lecker! Ich gebe ja auch eine Räuchernote ans Chili, allerdings nicht mit Räucherpaprika, sondern in der Regel mit Chipotle-Chilis (aus der Dose; den Inhalt hacke ich und friere ihn im Eiswürfelbehälter ein).
    Allerdings muss ich Robert recht geben: Wenn man wirklich auf so ein knappes Budget angewiesen ist, dann fehlt wahrscheinlich in der Regel das Geld für die Anfangsinvestition in die Gewürze. Ich merke das immer, wenn ich mal in schlecht ausgestatteten Küchen koche und die Gewürze auf einmal einkaufen muss – das geht echt ins Geld.
    Dein Rezept finde ich trotzdem toll!

    • Danke, Sabine. Dachte ich mir’s doch, dass du Kidneybohnen magst. 😉 In meinem Gefrierer (und meinem Kühlschrank) ist leider nie Platz, deshalb bleibe ich beim Pulver.
      Und was die Anschaffung von Gewürzen angeht, klar, das verteuert das einzelne Gericht natürlich. Aber selbst mit weniger Gewürzen kann man immer noch Köstliches kochen und wenn man das regelmäßig tut, amortisieren sich die Anschaffungskosten wieder…

  12. […] Chili deluxevon Eva, Kochpoetin – In jedem Gericht ein Gedicht“Für Fertiggerichte kann man viel Geld ausgeben, zum Glück muss ich es nicht”, sagt Eva. Und schon stellt sie uns einen Teller hausgemachtes Chili auf den Tisch. Mit Guacamole und selbst gebackenem Brot! […]

  13. Mit ein paar kleinen Abweichungen habe ich Freitag das Chili nachgekocht. Kommentar meines Mannes: “Besser geht wohl nicht!”
    Nachträglich schiebe ich Dir 72,82 Prozent des Lobes rüber.

    • eva eva

      Danke schön. 🙂 Lob tut immer gut!

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