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Der Unscheinbare

mango-linsensalat 7

Es scheint, als hielte Frau Grandits noch einige Überraschungen bereit. Über diesen traumhaften Linsen-Mango-Salat stolperten wir eher zufällig, da wir eine Begleitung für ein Süppchen suchten und die restliche Mango verarbeitet werden wollte. Und so entstand nebenbei, ganz unerwartet, ein Salat, der seitdem bereits drei Mal wieder zubereitet wurde. Das trieb unseren Mango-Verbrauch schlagartig in ungeahnte Höhen. Ich verwende übrigens keine “frischen”, unreif geernteten und muffig schmeckenden Mangos. Unser Asia-Laden bietet reif geerntete, bereits geputzte Mangosscheiben tiefgefroren an. Ein echter Hochgenuss.

Für das Rote Bete Knäckebrot:

  • 170 g Mehl (ich: Weizenmehl 812 er)
  • 100 Hartweizengrieß
  • 4 g Trockenhefe (ich: 3 g frische Hefe)
  • 3 g Salz
  • 130 g Rote-Bete-Saft
  • 60 g Olivenöl (ich: 30 g)
  • 1/2 TL Szechuanpfeffer, gemörsert, zum Bestreuen
  • 1/4 TL Fleur de Sel, zum Bestreuen

rote bete knäckebrot serie klein

Ich habe die Hefemenge bewusst reduziert und dem Teig statt 20 Minuten lieber 2 Stunden zum Gehen Zeit gelassen. Wer es eilig hat, nimmt mehr Hefe. Ich gab alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel, verknetete sie ca. 10 Minuten von Hand zu einem glatten Teig und ließ ihn gut 2 Stunden gehen. Nach einer Stunde dehnte und faltete ich den Teig in der Schüssel. Den fertig gegangenen Teig rollte ich portionsweise ca. 2 mm dünn mit der Nudelmaschine aus. Aus den Bahnen rollte ich Rechtecke ca. 3 cm x 7 cm Größe aus, besprühte sie mit Wasser und bestreute sie mit den Gewürzen. Ich buk sie ca. 12 Minuten bei 220°C und ließ sie abkühlen.

Für den Linsen-Mango-Salat:

  • 100 g rote Linsen
  • 1/2 Mango, gewürfelt
  • 1 kleine rote Zwiebel, in dünne Scheiben geschnitten
  • 1 TL Reismehl
  • Öl zum Frittieren

salat serie

Herr H. kochte die Linsen ca. 8 Minuten etwas weicher als bissfest, schnitt Mango und Zwiebel und bestäubte die Zwiebelringe mit dem Reismehl. Anschließend frittierte er sie bei 170°C goldbraun und ließ sie in einem Sieb abtropfen. Er gab die abgetropften Linsen und die Mangowürfel in eine Schüssel und bereite das Dressing.

Für das Dressing:

  • 1 TL Ingwer, geschält und gehackt
  • 1/2 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1 Chili, fein gehackt
  • 1 TL Zucker
  • 2,5 EL Fischsauce
  • 3 EL Limettensaft
  • 1/2 TL Orangenblütenwasser
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Pr. Kreuzkümmel, gemahlen

rote linsen mango salat dressing 9

Das Fotografieren der einzelnen Zutaten dauerte wesentlich länger als das Zusammenrühren des Dressings. Nachdem er es gerührt hatte, gab er es über Linsen und Mangowürfel, hob es behutsam unter, was nicht viel nützte, da gekochte rote Linsen nun einmal die Neigung zum Zerfallen haben. Der fertige Salat durfte nun noch eine Stunde durchziehen, während wir uns um den zweiten Gang kümmerten.

mango-linsensalat 5

Fazit: Ich verteilte den Salat auf zwei Schälchen und garnierte mit frittierten Zwiebelringen. Orangenblüten wären sicher auch sehr hübsch gewesen, aber da ich gerade keine zur Hand hatte, mussten ein paar Minzblättchen reichen. Wir senkten unsere Gabeln, ich dachte, nun ja, Linsensalat halt, nichts besonderes, und probierte. Erstaunt hoben sich meine Augenbrauen. Herr H. hatte indes die Augen geschlossen und brummte. Ein Zeichen für höchsten Genuss. Der Linsen-Mango-Salat wartete mit einer perfekt ausbalancierten Würzung auf und die Mangowürfel sorgten immer wieder für einen unerwartet fruchtigen Akzent. Allein den Szechuan-Pfeffer auf dem ansonsten köstlich knusprigen Knäckebrot fand ich überflüssig.

Aus: Gewürze Tanja Grandits

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  1. Hört sich sehr gut an! Ich mag Linsen sehr gerne, irgendwie essen wir die garnicht so oft, fällt mir da gerade auf!
    Und das Knäckebrot finde ich interessant. Hab schon ein Brot mit Rote-Beete-Saft auf der ToDo-Liste, da bekomme ich wenigstens den kleinen Rest unter 😉

    • Wir haben so Linsenphasen, da gibt es sie dann mehrmals in der Woche, aber dann wieder wochenlang nicht.
      Das Knäcke ist echt klasse und behält die Knusprigkeit noch mindestens eine Woche!

  2. Ja, mir scheint das Buch von Frölein Grandit hat es dir echt angetan 🙂 Ist aber auch wirklich ein tolles Werk – ich sollte viel öfter mal wieder darin stöbern! Beim nächsten Besuch im Asia Store werde ich ausserdem nach besagten tiefgefrorenen Mangoschnitzen Ausschau halten, das hört sich wirklich lohnenswert an!

    • Ja, das hat es. Zumindest gerade. Man verändert sich ja laufend und zur Zeit finde ich es spannend, in diese Richtung zu kochen. Wer weiß, wohin die Reise dann geht. 😉

  3. turbohausfrau turbohausfrau

    Hm, ehrlich gesagt schaut das aus und klingt einfach nach Linsensalat. Aber nachdem ich dir ja sehr vertraue, werde ich den sicher nachkochen müssen, wenn du so schwärmst davon. Jetzt ist ja sowieso die Jahreszeit, in der man nie genug Salatrezepte haben kann.

    • Genau das dachte ich auch, als ich das Rezept zum ersten Mal las. Es sind die kleinen Kniffe und die große Stimmigkeit. Der Salat ist wirklich empfehlenswert.

  4. Nun denn. Das Buch der Frau Gradits ist ja hier eingezogen und ich sitze grade dran. Das Rote-Bete-Knäcke habe ich auch auf dem Schirm; ich müßte bloß endlich mal dran denken, Rote Bete zu besorgen. Jedes Mal komme ich vom Einkaufen nach Hause und habe sie wieder vergssen 🙁
    Der Salat ist mir gar nicht weiter aufgefallen – ich muss noch mal schauen …
    Und der Tipp mit den tiefgefrorenen Mangos, der ist ja unbezahlbar. Ich liebe Mangos, aber gereifte sind selten. Und wenn ich welche kaufe und nachreifen lasse, dann verpasse ich meist den Zeitpunkt zwischen “reif” und “hinüber”

    • Echt? Cool. Ich bin wirklich gespannt auf deine Rezension! Für das Knäcke reicht Rote Bete Saft. Der recht feste Teig lässt sich wirklich prima mit der Nudelmaschine ausrollen. Und geht dadurch beim Backen so blättrig auf wie die Cräcker(?), die du neulich hattest, die so aussahen, als seien sie aus Blätterteig.
      Tiefgefrorene Mangos (aus Peru) habe ich gestern übrigens auch bei E*e*a gesehen, weiß aber nicht, ob die auch so gut schmecken.

      • Habs gesehen – und Rote-Bete-Saft gekauft. Nach den Mangos muss ich noch schauen. Danke 🙂

  5. Thea Thea

    Muss es denn unbedingt Reismehl sein? Wenn, warum? Der Salat reizt mich nämlich mehr als sehr. 😀

    • Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, stand halt so im Rezept. Für Tempurateige wird ja auch zum großen Teil Reismehl verwendet, vielleicht, weil es beim Frittieren knuspriger wird? Im Mörser oder in der Mühle lässt es sich recht leicht herstellen und Reis hat doch jeder im Haus, oder?

  6. Linsen und Mango, der Salat liest sich toll. Und nach den Mango werde ich auch Ausschau halten- ich hab immerhin Mango-Püree aus Dosen , ebenso excellente Qualität für wenn man püriertes Mango braucht.

    • Das Püree aus der Dose habe ich auch, aber noch nicht probiert. Einzeln aus dem TK lässt sich die Mango besser portionieren. 😉

  7. Eva Eva

    oh, danke für den Tipp mit den Mangos. Das erleichtert den Weg diesen Salat nachzumachen erheblich! 🙂

    • Gern geschehen. Wie gesagt, bei unserem E*e*a habe ich gestern auch Mango als TK-Ware gesehen. 🙂

    • Der Aufstand der Hobbybäcker für gutes Brot. 😉

  8. Klingt das toll. Ich liebe Linsen in Form von Salat. Meist mache ich mir nicht so viel Arbeit damit
    🙂 Dieses Rezept klingt so lecker, das kommt auf meine To-do-Liste.

  9. Basler Dybli Basler Dybli

    Besten Dank für das feine + interessante Rezept und die detaillierte Beschreibung !
    P.S. zu > Geschmorte Entenkeulen > “Wunderschönes Rezept, mist. Ich brauche dieses Buch”. Ich kann das Buch heiss empfehlen – ein absolutes “must have” und absolut den Preis wert !

    • Gern geschehen. 🙂
      Und das Buch ist auf dem Weg zu uns!

  10. Linsen-Mango = geniale Kombination. Linsen mag ich ja ohnehin, wie schon oft gesagt, in allen Variationen. An das Knäckebrot würde ich mich nicht trauen.
    Liebe Grüße Gerd

    • Danke, Gerd. Du machst doch sicher auch Pasta selbst, oder? Dann ist das Knäcke ein Heimspiel. 🙂
      Liebe Grüße,
      Eva

  11. Viel gibt es nicht mehr zu sagen dazu. Super-Kombination. ich bin wie Toettchen, mag Linsen in allen Sorten und Zubereitungen, mach sie aber zu wenig. Mango ist hier fast tägliches Brot, oder sagen wir der tägliche Apfel, aber nicht mehr lange. Ist vorgemerkt.

    • Jaja, ich weiß. Frische reife Mango hätte ich auch gern als täglich Brot – obwohl… die Beeren, die ich heute gekauft habe sind auch nicht zu verachten. 😉

  12. Tolles Rezept, liebe Eva. 🙂
    Ich sollte wirklich mal bei dir vorbeischauen….und die Frau Grandits darf mich auch gerne mal einladen 🙂 🙂

    • Danke, Sybille. Jederzeit gern. 🙂 Und Frau Grandits kannst du in Basel (“Stucki”) besuchen. Einen Besuch dort haben Herr H. und ich uns auf jeden Fall fest vorgenommen.

  13. […] ohne Kürbiskernöl. Es war leider in der Zwischenzeit umgekippt. Dafür gab es dazu knuspriges Rote Bete-Knäckebrot, das nicht nur farblich einen schönen Akzent setzte. Eigentlich waren danach bereits alle satt und […]

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