Wir reisen weiter virtuell. Dieses Mal verschlug es uns in den Norden Spaniens in die recht kleine Provinz La Rioja. Dort gedeihen nicht nur köstlichste Trauben, sondern auch Gemüse, Weizen und von dort stammt auch eine besondere Variante der würzigen Paprikawurst, Chorizo riojano. Ich hatte kürzlich das Glück, ein paar dieser Würste zu ergattern und Herr H. hatte natürlich bereits das passende Rezept parat. Als ich die überschaubare Liste an Zutaten studiert hatte, war ich recht skeptisch. Viel sollte nicht hinein in das schlichte Schmorgericht. Herr H. wedelte wie üblich meine Zweifel hinweg und machte sich ans Schnippeln.
Für die Patatas riojana:
- 1 Zwiebel, längs halbiert, in Spalten geschnitten
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 1 rote Paprika, in Streifen geschnitten
- (ich: 1 Stange Sellerie, in winzige Würfel geschnitten)
- 150 g Chorizo, gehäutet, falls gewünscht, in Scheiben geschnitten
- 350 g Kartoffeln, geschält, in Spalten geschnitten
- Olivenöl zum Anbraten
- 125 g Fleischbrühe
- (ich: eine Handvoll schwarzer Oliven, entkernt)
- Salz, schwarzer Pfeffer
- Petersilie nach Belieben
- (eventuell Brot zum Auftunken der göttlichen Schmorflüssigkeit)
Ich konnte es mir partout nicht verkneifen, dem schlichten Eintopf noch etwas Staudensellerie und einige Oliven hinzuzufügen. Herr H. briet zunächst bei sanfter Hitze die Zwiebeln an, fügte Knoblauch, Chorizo, Paprika, Sellerie und Kartoffeln hinzu und ließ alles ca. 5 Minuten anbraten. Dann löschte er mit Brühe ab, salzte und ließ den Eintopf zugedeckt 15 – 20 Minuten bei milder Hitze schmoren. Als ich den Deckel hob, war ich sehr überrascht über die leuchtend rote Schmorflüssigkeit. Die Chorizo war natürlich schuld. Der Eintopf roch absolut köstlich. Ich rührte die Oliven unter, schmeckte noch einmal mit Salz, Pfeffer und Petersilie ab und verteilte den Eintopf auf zwei Schalen. Herr H. hatte derweil zwei Gläser vom passenden Wein bereit gestellt.
Fazit: Der erste Löffel bestätigte meine Vermutung. Der Eintopf schmeckte fast noch großartiger als er roch. Die Schmorflüssigkeit erhält durch das beim Garen austretende Fett der Würste eine herrlich intensive, reichhaltige Konsistenz. Die Kartoffeln bleiben angenehm fest und saugen sich gleichzeitig mit den Aromen des Schmorsud voll und die leicht säuerlichen Oliven harmonieren perfekt mit der Chorizo. Mit deren Qualität die Güte des Eintopfs natürlich steht und fällt. Zum Glück habe ich noch zwei Würste eingefroren. Nachschub ist leider nicht in Sicht. Aber falls jemand diese herrlichen Würste irgendwo sieht, dann sollte er unbedingt zugreifen!
Aus: Kartoffel & Knolle Margit Proebst
Ganz schön, unkompliziert und schmackhaft- so lobe ich mir Essen. Und ob ich die Würste irgendwo auftreibe- mal schauen. Ein Besuch der Markthalle ist in Planung…..
Das war wirklich das Gericht, was mich in letzter Zeit am meisten überrascht hat – so schlicht und soooo lecker. 🙂 Viel Erfolg beim Einkauf!
Die ist mal ein einfaches Gericht, was nicht heißt, dass es weniger köstlich schmecken kann. Das wird nachgekocht.
Deine Fotos zu den einzelnen Zutaten gefallen mir sehr gut.
Danke schön. Ich hoffe, es wird schmecken. 🙂
Oh, das klingt aber sehr gut! Das scheint ein ideales Alltagsgericht zu sein, so schön unkompliziert.
Danke, Susi. Ja, herrlich schlicht und dabei so wohlschmeckend. So mag ich das Kochen. 🙂
Mit Chorizo wird (fast) alles gut. Blöderweise ist meine Quelle versiegt…..ich muss nach was neuem schauen.
Das stimmt. Meine Quelle war auch eher ein Zufallsfund und wenn die letzten weg sind… 🙁
Das ist erheblich einfacher nachzumachen als Deine Torten 😉
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Stimmt. Wobei die Torten auch nicht soo schwierig sind für einen Sushi-Meister. 😉
Liebe Grüße aus Hamburg,
Eva
Deine neue Serie gefällt mir sehr, liebe Eva 🙂 Ich bin schon gespannt, wo wwir diesen Sommer sonst noch so hinreisen… Und lehrreich gleich dazu. Die Rioja-Variante des Chorizo kannte ich so noch nicht. Ich werde wohl mal wieder beim Spanier vorbei schauen müssen 😉
Danke, Marco. Irgendwie muss man sich ja den Alltag abwechslungsreich gestalten und so ist jeder Abend wie ein Kurzurlaub. 😉 Diese Art Chorizo ist köstlich. Ich drücke dir die Daumen, dass dein Spanier sie hat!
Das werde ich mal nachkochen. Mit Kartoffeln! So heißt mein neuer Genussblog, der nicht nur vom Kochen berichten wird.
Gutes Gelingen. Ich fand es wirklich sehr lecker! 🙂
Und wieder bestätigt sich – einfaches kann so gut sein. Jetzt brauche ich nur noch eine solch tolle Chorizo 🙂 Bisher habe ich nur die abgepackten hier entdeckt o.O
Einfaches ist meist gut! Und die Chorizo, die ich hatte, war auch abgepackt, nur eben nicht getrocknet. 🙂
Da freue ich mich gleich noch mehr auf meine Reise in die Chorizo-Zone!
Ah, wie wundervoll! Ich hoffe, du lässt genug Platz im Koffer für mannigfaltige Mitbringsel. 🙂 Einen wunderschönen Urlaub noch einmal!