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In aller Munde

dal 4

Ich war mir nicht sicher, ob ich dieses Gericht wirklich posten sollte. Rezepte für Dal, dem indischen Grundnahrungsmittel schlechthin, gibt es wie Sand am Meer. Nahezu alle Arten von Hülsenfrüchten, insbesondere Linsen, können dazu verwendet werden. Die Beigabe von Kreuzkümmel, Koriander, Knoblauch, Chilis und Ingwer ist genauso obligatorisch wie die lange Kochzeit. Durch sie zerfallen die ansehnlichen Hülsenfrüchte zwar zu eher unansehnlichem Brei, aber gerade das macht den Reiz diese Gerichts aus. Die Kombination von Reis (Kohlenhydrate) und Hülsenfrüchten (pflanzlichem Protein) ist zudem hinsichtlich des Nährwerts optimal. Kommt dann noch ein gewisser “Clou” hinzu, dann ist für Hochgenuss gesorgt. Und deshalb entschloss ich mich, dem Sand ein weiteres Korn hinzuzufügen.

Für das Dal:

  • 125 g rote Linsen oder Toovar Dal
  • ca. 400 g Wasser oder Gemüsebrühe
  • Öl zum Anbraten
  • 1 großzügige Prise Asant
  • 1/2 TL Senfkörner
  • 1/2 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1 TL Koriandersamen
  • 1/2 Zimtstange
  • 3 Gewürznelken
  • 1 rote Chili, fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1 Stückchen Ingwer, fein gehackt
  • Salz
  • 1 TL Palmzucker oder brauner Rohrzucker
  • 1 Prise Kurkuma, gemahlen
  • Zitronensaft zum Abschmecken
  • Minze und/oder Koriandergrün nach Belieben

dal serie

Ich erhitzte das Öl, gab die Senfkörner hinein und ließ sie rösten, bis sie zu hüpfen begannen. Dabei ist es hilfreich, einen Deckel aufzulegen. Anschließend gab ich Kreuzkümmel, Koriander, Nelken, Zimt, Knoblauch, Ingwer und Chili hinzu und ließ alles einige Minuten schmurgeln. Herr H. gab die Linsen in den Topf, goss die Brühe an und würzte mit einer kräftigen Prise Asant. Dann legte er den Deckel auf und ließ das Dal ca. 45 Minuten sanft köcheln. Ich hatte inzwischen den Reiskocher mit Basmatireis bestückt und mich um alles weitere gekümmert. Herr H. schmeckte das fertige Dal mit Salz, Zucker, Zitronensaft und einer Prise Kurkuma ab und stellte es warm.

Für den Möhrensalat:

  • 250 g Möhren, geraspelt oder mit dem Spiralschneider gelockt
  • Saft 1/2 Zitrone
  • 1 EL Ahornsirup (ich: Kokosblütenzucker)
  • (ich: 1 EL mildes Olivenöl)
  • Salz, Pfeffer
  • 1 TL Schwarzkümmelsamen

möhrensalat

Ich vermengte Zitronensaft, Zucker, Salz, Pfeffer und Öl in einer Schüssel zu einem homogenen Dressing. Dann plagte ich mich mit dem Spiralschneider. Die entstehenden Spiralen sehen zwar hübsch aus, aber es entsteht unglaublich viel “Abfall” beim Schneiden, da man nie mehr als eine gute halbe Möhre in den Scheider gedreht bekommt, bevor man die Finger mit in die höllenscharfe Scheide dreht. Beim nächsten Mal werde ich wieder auf die gute alte Reibe zurückgreifen. Ich vermengte die Möhren mit dem Dressing und streute den Schwarzkümmel darüber. Während der Salat durchzog, rührte ich eine schnelle Raita zusammen.

Für die Gurken-Tomaten-Raita:

  • 250 g Vollmilchjoghurt
  • 2 – 3 kleine Tomaten, trocken gelegt, grob gehackt
  • 1 sehr kleine oder 1/2 Zwiebel, fein gehackt
  • 1 kleine Gurke, entkernt, fein gehackt
  • 1 Pr. Cayenne
  • Koriandergrün und/oder Minze, gehackt, nach Belieben
  • 1 TL Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer

raita serie

Natürlich kann man die Tomaten auch samt Innenleben verwenden, aber die Raita bekommt dadurch leicht einen Touch ins Flüssige. Ich entferne es daher lieber. Als erstes rührte ich Joghurt und Zitronensaft cremig, schmeckte ihn mit Salz, Pfeffer und Cayenne ab und gab die restlichen Zutaten hinein. Und das war es eigentlich auch schon. Herr H. hatte sich inzwischen um den “Clou” gekümmert. Mangopulpe von Alphonsomangos. Leider gibt es sie meist nur in großen 850 g Dosen, aber der Rest kann problemlos portionsweise eingefroren oder bis zu einer Woche im Kühlschrank aufgehoben werden. Die Mangopulpe schmeckt so unverschämt köstlich, dass sie sicher nicht lange stehen bleiben wird! Nach dem üblichen Prozedere setzte wir uns erwartungsvoll an den Tisch.
dal 7

Fazit: Die Mangopulpe, da waren Herr H. und ich uns vollkommen einig, war das Tüpfelchen auf dem I dieses Dals. Auch Möhrensalat und Raita waren köstlich, aber die Mango war einfach nur göttlich. Ein absolutes Wohlfühlgericht für jede Jahreszeit. Mein Vorrat ist leider inzwischen aufgebraucht. Es hilft wohl nichts, ich werde eine neue Dose besorgen müssen.

Idee aus: Mittagstisch leidenschaftlich vegetarisch Eschi Fiege

26 Kommentare

  1. Lieber Dein Korn, als den ganzen anderen Sand am Meer 😉 – lecker!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

    • eva eva

      Danke, Andy. Ich bin gerührt. 🙂
      Liebe Grüße aus Hamburg,
      Eva

  2. dein Dal kommt sehr farbenfroh und fröhlich daher… schön!

    • eva eva

      Danke, Christine. Vielleicht gibt es das heute Abend noch einmal. 🙂

  3. Ach, ich mag das Bild von dem Korn in dem Sand – und Linsen sowieso. Heute gibt’s die zwar in anderer Umgebung, aber wenn’s das nächste Mal warm und indisch werden soll…
    Schönes Wochenende!

    • eva eva

      Danke schön. Manchmal habe ich so meine kreativen Momente. Linsen. Hmmm… ich werde sie für heute Abend erneut in Betracht ziehen. 🙂

  4. Das Buch besitze ich auch, dieses Rezept aber muss ich bislang übersehen haben. Danke für den Suchhinweis ;-). Lieben Gruß!

    • eva eva

      Stimmt, du hast es ja gewonnen. Schönes Buch. Daraus haben wir schon recht viel gepostet. Auf den ersten Blick war ich nicht so angetan, aber auf den zweiten umso mehr. 🙂
      Liebe Grüße,
      Eva

  5. Deine Gerichte kommen immer gut an. Da bin ich mir sicher. 🙂

    • eva eva

      Wenn ich bloß dein Selbstvertrauen hätte. 😉

  6. Das muss ich umbedingt probieren. Danke für die Idee.

    • eva eva

      Viel Freude damit! Gern geschehen. 🙂

  7. Turtle Turtle

    Ohja, die Mangopampe ist großartig. Auch hervorragend für ein Mangolassi zum Frühstück geeignet.

    • eva eva

      Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich bin so eine Art Getränkepurist, Wasser, Kaffee, etc. aber als Dessert. Wird probiert. 🙂

  8. Dein Dal trifft mit Sicherheit bei mir genau ins Schwarze meines Geschmacks 🙂

    • eva eva

      Du hast mich, ehrlich gesagt, auch zu diesem Post inspiriert. Danke dafür! 🙂

  9. turbohausfrau turbohausfrau

    Und nun muss ich wieder auf die Suche gehen, wenn du so schwärmt, und zwar nach deinem Mangomus. Und ein Dal-Rezept kann man sowieso immer gut brauchen.

    • eva eva

      Die Suche sollte sich recht kurz gestalten. Das Zeug gibt es eigentlich in jedem Asia-Laden. Aber vorsicht, einmal probiert und dann kommst du nie wieder los davon. 😉

  10. was für tolle Zutaten. Koriandersamen habe ich gestern für ein Ottolenghi-Rezept gekauft. Ich liebe Dal, werde ich ausprobieren.

    • eva eva

      Danke schön. 🙂 Ja, das war wirklich gut. Ich hoffe, es schmeckt dir!

  11. oh mit Mango, das ist ja was für mich! Liebe Grüße Melanie

    • eva eva

      Unbedingt probieren, Melanie. Ist zwar 10% Zucker drin, es schmeckt aber dennoch sensationell!
      Liebe Grüße,
      Eva

  12. Eine kleine Dose Mangepüree hätte ich noch im Haus, Linsen und Reis ebenfalls – ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl 😀
    Alleine die Farben sind schon ein Traum!

    • eva eva

      In der Tat! Wenn bloß gerade nicht das Spargelgelüst sooo groß wäre… 😉

  13. Ja….dieses Mango-püree, das ist göttlich. Gibt mit Sahne auch ein tolles Mango-Eis 🙂

    • eva eva

      Wird morgen getestet! 🙂

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