Derweil die Tage immer kürzer und kürzer werden, der wahre Winter jedoch auf sich warten lässt, koche ich mich durch sämtliche aufgehobenen Kochbücher. Tortenfreunde müssen sich leider noch ein wenig gedulden. Hunger haben wir immer, nur der Appetit auf Torten scheint ein wenig schwach zu sein. Zudem gibt es seit einem guten Jahr einen neuen, sehr wichtigen Menschen in meinem Leben. Meine Nichte. Es ist absolut faszinierend zu beobachten, wie sich aus diesem winzigen Säugling erst ein properes Baby und nun schon ein sehr kleines Kleinkind mit einem recht stark ausgeprägten eigenem Willen entwickelt hat. Neben dem Ausräumen sämtlicher Bücherregale, wer weiß, vielleicht lässt das schon auf einen späteren Bücherwurm schließen, gehört das Essen zu ihren absoluten Lieblingsbeschäftigungen. Inzwischen darf ihr Essen auch schon einigermaßen “normal” gewürzt sein und ich vermute, dass diese Pasta eines ihrer Leibgerichte werden wird.
Für die Kürbis-Sahne-Sauce zu breiten Nudeln:
- ca. 650 g Kürbisfleisch, ggf. geschält, klein gewürfelt
- 1/2 Lauchstange, in feine Ringe geschnitten (oder 1 Schalotte, fein gehackt)
- 1 kleine Stange Sellerie (oder ein Stückchen Knollensellerie), fein gewürfelt
- Butter zum Anschwitzen
- ca. 50 g Geflügel- oder Gemüsefond
- 100 g Sahne
- Meersalz, weißer Pfeffer, Muskat
- Pasta nach Belieben (hier: Reginette)
Ich zerließ die Butter in der Wokpfanne, schwitzte Schalotte und Sellerie darin an. Dann gab ich die Kürbiswürfel hinzu, schwitzte sie ca 5 Minuten bei nicht zu starker Hitze mit an und goss den Fond dazu. Abgedeckt durfte alles nun ca. 30 Minuten köcheln, bis die Kürbiswürfel recht weich waren. Falls zuviel Flüssigkeit verdampfen sollte, gibt man noch einen kleinen Schluck Wasser hinzu. In der Zwischenzeit reduzierte ich die Sahne in einem anderen Topf etwa um ein Drittel (dieser Schritt ist nicht zwingend nötig, ich habe die Sauce auch schon mit 75 g kalter Sahne gemacht, allerdings bilde ich mir ein, dass die Sauce mit reduzierter Sahne “runder” schmeckt), pürierte den Kürbis und Co. und gab ihn durch ein feines Sieb zur Sahne. Nun schmeckte ich mit Salz, weißem Pfeffer und Muskat ab und ließ die Sauce noch einige Minuten köcheln. Sie sollte von cremig-flüssiger Konsistenz sein. Herr H. hatte in der Zeit die Pasta al dente gegart. Ich vermischte sie mit der Sauce und servierte sie in vorgewärmten Teller mit gebräunten Champignons, knusprigem Speck, Parmesan und Basilikum.
Fazit: Diese Pasta ist in kürzester Zeit zu unserer neuen Leib- und Magenspeise avanciert. Die fein-cremige Kürbissauce hat ein volles, rundes Kürbisaroma und haftet vortrefflich an der Pasta. Speck und Champignons ergänzen sie bestens, sind jedoch nicht zwingend für den Genuss notwendig. Auch Herr H., der beim Lesen des Rezepts etwas skeptisch gewesen war, ob eine so “einfache” Sauce seinen Geschmack treffen würde, ist so angetan, dass er regelmäßig um eine “Neuauflage” bittet. Und ich bin sicher, dass die Nichte ebenso begeistert sein wird!
Aus: Das Saucenbuch Siegfried Hablizel
Herr C. würde jetzt sagen: Gut, aber nächstes Mal bitte die Kürbissuppe vorneweg und die Pasta mit Champignons & Speck als Hauptgang. 😉
Das ginge natürlich auch, aber auf meine Art spart man eine Menge Geschirr. 😉
Oh, die Farbe ist ja wunderschön <3 und Speck und Parmesan zu Kürbis find ich gut, da kann gerne was salziges ran 🙂
Danke, Britta. Ja, der Kürbis verträgt definitiv etwas Speck. 🙂
Das wäre was für meinen Mann!
Aber bekommt er nur, wenn er drei Tage lang hintereinander lieb ist. Ich mag nämlich keinen Kürbis.
Ich denke, dass wird ihm nicht schwer fallen, wenn er weiß, was er dafür bekommt. 😉
da würde ich ähnlich wie dein Liebster regelmässig um eine Neuauflage bitten, vor allem mit Champignon-Speck-Topping 😉
Und das Gute ist, dass die Pasta so ratzfatz gemacht ist, dass man sie jederzeit schnell auf dem Tisch hat. 🙂
Oh….womöglich könnte ich damit die Kürbishasser überzeugen…Speck….das geht immer. Und die Farbe ist toll 🙂
In einem Punkt allerdings muss ich Dich enttäuschen. Die Regale werden um des Ausräumens willen ausgeräumt. Egal, was drin ist 😉
Danke, Susanne. Probiere es ruhig einmal aus.
Und: schade, ich dachte, es hätte eine tiefere Bedeutung. 😉
Woher weißt du denn, was ich noch im Vorrat habe? Kürbis, Lauch, Sellerie – alles da! Ist gespeichert und gibt es sobald ich nächste Woche an Champignons komme. Das mit dem Speck überlege ich mir noch 🙂
Liebe Grüße, Tring
Naja, das hat ja im Winter jeder im Haus. 😉 Und: manchmal braucht es eben ein wenig Speck…
Liebe Grüße,
Eva
Oh ja, das ist ein wunderbares Essen! Wir haben letztens Risotto so ähnlich gegessen, daher kann ich mir gerade vorstellen, wie toll deine Nudeln geschmeckt haben.
Danke, Susi. Ein Gerstotto in der Art hatte ich auch schon einmal, allerdings ohne Speck. War auch klasse. 🙂
hab ich doch Champignons gesehen… wobei wenn du schreibst die kann man auch weglassen…. so ähnlich könnte man auch Sellerie verarbeiten? Meine Fantasie galoppiert schon wieder…. schön sieht sie jedenfalls aus, deine Pasta!
Kannst du weg lassen. Wir hatten noch welche übrig, die weg mussten. Und viel Spaß beim “Galloppieren”. 🙂
Das trifft auch genau meinen Geschmack – großartig 🙂
Und so eine wunderschöne Farbe ♥
Danke, Sandra. Hatte ich mir schon gedacht. 😉
«Einfach» ist eben meistens mehr, als ein paar wenige Zutaten vermuten lassen!
FEL!X
Quasi mehr als die Summe der Teile. 😉
Liebe Grüße aus HAmburg,
Eva