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Aus dem Schattenreich ins Licht

Kicherebsen mit weisser Bete und Honig süsskartoffeln 5

Das Foto wäre beinahe wieder schuld daran gewesen, dass dieses Gericht, das seit Jahren fest auf unserem Speiseplan steht, es wieder einmal nicht hierher geschafft hätte. Wir haben inzwischen schon mehrere Male versucht, es vorteilhaft abzulichten, aber manches Gericht weigert sich beharrlich oder es ist kein Spinat im Haus oder kein frischer Koriander oder was auch immer. Ich habe beschlossen, dass es nun letztlich auch egal ist. Bilder betören, klar, aber das diese Kichererbsen mit der Extraportion Kohlehydraten, nichts für Anhänger der Low-Carb-Diät, fürchte ich, ein echter Knaller sind, muss das Rezept zeigen. Uns verlangt seit dem ersten Genuss regelmäßig danach, wenn ein anstrengender Tag hinter uns liegt, die Welt wieder einmal nicht so ist, wie wir sie gern hätten oder manchmal auch nur einfach so.

Für die Kichererbsen:

  • 120 g gegarte, enthülste Kichererbsen (oder mehr, ganz nach Belieben)
  • Olivenöl
  • 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
  • 1/2 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1/2 TL Koriandersamen
  • 1 TL Tomatenmark
  • 200 g geschälte Tomaten (Dose), gehackt
  • 1/2 TL Zucker
  • gemahlener Kreuzkümmel zum Abschmecken
  • 50 g junger Spinat* (war gerade aus, wir nahmen ersatzweise ofengegarte weiße Bete für den erdigen Geschmack)
  • Koriander zum Garnieren
  • Salz, schwarzer Pfeffer

Kicherebsen Serie

Herr H. erhitzte etwas Olivenöl in der Pfanne, gab Zwiebeln, Kreuzkümmel- und Koriandersamen hinzu und briet sie unter gelegentlichem Rühren ca. 8 Minuten lang goldbraun an. Dann streute er den Zucker darüber, ließ alles kurz karamellisieren und gab die Tomaten mit einem Schluck Wasser hinein. Er schmeckte mit Salz, Pfeffer und wenig gemahlenem Kreuzkümmel ab, rührte Spinat* und Kichererbsen unter und ließ alles einige Minuten sanft köcheln. Die fertigen Kichererbsen stellte er warm.

Für die Honig-Süßkartoffeln:

  • 300 g Süßkartoffeln, geschält, in 2,5 cm dicke Scheiben geschnitten
  • 20 g Butter
  • 1,5 EL Honig
  • ca. 300 g Wasser
  • Salz

Honig-Süsskartoffeln Serie

Ich hatte derweil die Süßkartoffeln mit den übrigen Zutaten in einen weiten, flachen Topf gegeben und zum Kochen gebracht. Nun reduzierte ich die Temperatur und ließ alles offen ca. 35 Minuten köcheln, bis die Süßkartoffeln gegart und der Großteil der Flüssigkeit verdampft war. Nach der Hälfte der Garzeit wendete ich die Süßkartoffelscheiben, damit sie gleichmäßig garten. Nachdem sie gegart waren, goss ich das überschüssige Wasser ab und stellte die Süßkartoffeln ebenfalls bis zum Servieren warm.

Für die Joghurtsauce:

  • 150 g griechischer Joghurt
  • 1 Hauch frischer Knoblauch mit wenig grobem Meersalz zu Paste zerrieben
  • 1 – 2 TL Zitronensaft
  • etwas Zitronenabrieb
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL frischer Minze, fein gehackt

Joghurtsosse serie

Herr H. verrührte alle Zutaten für die Joghurtsauce miteinander und schmeckte mit Zitronensaft und Minze vorsichtig ab. Im Rezept wird der Saft einer ganzen Zitrone verwendet. Das wäre uns eindeutig zu sauer. Ich kostete von der Sauce und musste wieder einmal staunend zugeben, dass es um Herrn H. Fingerspitzengefühl beim Abschmecken besser bestellt sein zu scheint als bei meinem. Macht nichts. Muss er halt immer das fertige Gericht vorkosten und entscheiden, ob noch etwas fehlt. So hat jeder seine Aufgaben.

Kicherebsen mit weisser Bete und Honig süsskartoffeln 1

Fazit: Die weißen Bete vertraten den abwesenden Spinat durchaus würdig und auch der tiefgefrorene Koriander machte sich gar nicht übel. Nach dem Essen waren wir uns erneut einig, dass dieses recht schlicht daher kommende Gericht ein absoluter Hochgenuss ist und viel zu selten auf dem Tisch steht. Gerade jetzt, wo die letzten Nachtfröste noch nicht ausgestanden sind, eignet es sich perfekt, um Körper und Seele zu wärmen. Und ich hoffe sehr, dass es demnächst hier etwas frischer zugehen kann.

Aus: Das Kochbuch Yotam Ottolenghi

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  1. Ich kann dich gut verstehen, wie du sagst manche Gerichte sind einfach widerspenstig beim fotografieren, und egal aus welchem Blickwinkel man es versucht es will einfach nicht so richtig gelingen. Aber dein Foto ist definitiv keins von den widerspenstigen! und wenn man das Rezept liest, weiss man dass es ein gutes Gericht ist! Und das ist die Hauptsache 🙂 Ich habe so ein ähnliches Gericht , auch mit Tomatensauce Kichererbsen und Hähnchengehacktes. Sieht “widerspenstig” aus, aber wärmt die Seele. LG Malou

    • Eva Eva

      Danke, Malou. Das Gericht steht bei uns echt schon sehr lang immer wieder auf dem Tisch. Deshalb musste es nun einfach auch mal ins Blog, auch wenn es eher schlicht ist.

  2. Das Rezept ist an mir vorbeigegangen….
    Hm, ich kann mir die Süßkartoffeln gerade nicht vorstellen. Wenn man die in Honig gart, werden sie ja noch süßer. Ob ich das wohl mögen würde? Da hilft wohl nur ausprobieren…..

    • Eva Eva

      Das geht mir auch oft so. 🙂
      Ich bin jedoch recht sicher, dass die Süßkartoffeln dir so auch schmecken würden!

  3. Ja, das kommt mir so bekannt vor – unfotogenes Essen 😉 Aber ein tolles Foto ist Euch da gelungen, ich würde direkt ein Teller nehmen!

  4. Klingt nach einem tollen Gericht. Kichererbsen habe ich noch zu Hause, die kommen dafür zum Einsatz Ich kann Dich mit den Fotos gut verstehen. Erst vor kurzem Ich habe ich mir eine richtige Kamera gekauft und steige gerade in das Thema Essen fotografieren intensiver ein. Sehr spannend aber ganz oft bin ich mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden.

    • Eva Eva

      Food-Fotografie ist ein recht weites Feld. Herr H. ist inzwischen meist relativ zufrieden, aber es gibt eben immer wieder Ausreißer. 😉

  5. Tja, diese Gerichte gibt es… aber man kann sich den guten Geschmack ja trotzdem denken. Für mich hier mal wieder eine tolle Aromenküche, die die uns schmackhaft machst! Frohe Ostertage wünsche ich euch beiden und genussvolle Stunden!

    • Eva Eva

      Danke, Marco. Dieses Gericht, wenn auch unspektakulär, ist wirklich super köstlich. Dir auch schöne Ostertage!

  6. Auch wenn manche Gerichte einfach nicht fotogen sind (was ich bei dem von euch fotografierten Kichererbsen-Ragout nun keineswegs nachvollziehen kann), schmecken sie umso besser. Und mit Kichererbsen hast du mich sowieso.

    • Eva Eva

      Danke, Sabine. Viel Freude beim Nachkochen! 🙂

  7. sandra sandra

    mmhh…ich könnte mich für den rest meines lebens von kichererbsen ernähren – mein partner wohl nicht.
    schön, dass auf deinem banner der frühling ausgebrochen ist.

  8. turbohausfrau turbohausfrau

    Ach ja, das Kochbuch vom Otto, damit hat bei mir der Otto-Wahn angefangen. Danke, dass du dieses Gericht zeigst, denn mir wäre das im Leben nicht aufgefallen. Das kann ich gut verstehen, dass du nach dieser Beschreibung begeistert bist.

    • Eva Eva

      Bei mir war es “Genussvoll vegetarisch”. Daraus habe ich mindestens die Hälfte der Rezepte nachgekocht. Das Foto des Gerichts im Kochbuch ist auch wirklich nicht so dolle. Bei mir entsprach es halt einst der Vorratslage und seitdem wird sie immer wieder hergestellt. 🙂

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