Nun, zum Glück waren uns ein paar mehr beschieden als dem kleinen Mann. Aber ich kann mich noch gut an das Gefühl erinnern, in der Mitte des Monats den letzten 10 DM-Schein in den Händen zu halten. Schön war das nicht, aber durchaus lehrreich. Wie auch immer. Nachdem Susanne bravourös vorgelegt hatte, konnte ich den Marker in meinem Buch nicht länger ignorieren. Die Abwesenheit der Pfifferlinge in der Tiefkühltruhe fiel mir leider erst auf, nachdem die Fleischbällchen bereits fertig gerollt im Kühlschrank standen. Die Läden waren zwar noch geöffnet und wäre es draußen noch hell gewesen, hätte ich mich vielleicht sogar noch einmal schnell auf das Rad geschwungen und welche besorgt. Aber draußen war es seit Stunden stockfinster, kalt und nieselig. Also musste es auch ohne sie gehen.
Für das Meatball-Erdnuss-Curry mit Pfifferlingen und Kürbis:
Für die Meatballs:
- 250 g gemischtes Hack
- 1/2 Bund Thai-Basilikum, fein gehackt (ich: Koriander)
- 1 Schalotte, fein gehackt (ich: in etwas Öl farblos angeschwitzt)
- 1,5 EL Semmelbrösel (ich: Panko)
- 1 sehr kleines Ei
- 1 TL Rapsöl
- 1 EL Fischsauce
- 1 gestrichener TL Salz
- 1/4 TL weißer Pfeffer
Ich weiß nicht, wie es anderen Menschen geht, aber Herr H. und ich beißen ungern auf rohe Zwiebelstückchen in Fleischbällchen aller Art. Also schwitze er die Schalotte zunächst farblos an und ließ sie leicht abkühlen, bevor er sie mit sämtlichen übrigen Zutaten gründlich verknetete. Bei uns hatte die Masse eine perfekte Konsistenz, falls sie nicht fest genug sein sollte, kann etwas Panko ergänzt werden. Ich rollte 14 Bällchen aus der Masse und stellte sie ca. 30 Minuten kalt.
Für die Erdnuss-Currysauce:
- 2 EL Rapsöl
- 1/2 EL rote Thai Currypaste (gekaufte oder diese)
- 1/2 EL Palmzucker, grob gehackt
- 100 g Kokosmilch
- 1 EL Erdnussmus
- 6 Kaffir-Limetten-Blätter
- 2 Stangen Zitronengras, gewaschen, halbiert
- (ich: 1/2 Kurkuma”würmchen”, geschält, fein gehackt)
- (ich: 1 TL Limettensaft)
- Salz, Pfeffer
- 100 g Pfifferlinge (ich: braune Champignons, in Scheiben geschnitten)
- 300 g Hokkaido-Kürbis, in 3 x 3 cm große Würfel geschnitten
Im Rezept ist diese Menge an Zutaten für das Curry für die doppelte Menge an Fleischbällchen angegeben. Ich hätte die Curry-Menge also halbieren müssen, aber 25 g Kokosmilch pro Person kamen mir dann doch etwas zu sparsam vor. Ich erhitzte das Öl in der Wokpfanne, briet die Curry-Paste so lange an, bis sie zu duften begann und fügte den Zucker hinzu. Nachdem er sich vollständig aufgelöst hatte, löschte ich mit Kokosmilch ab, gab Blätter, Stangen und Kurkuma hinzu und ließ alles aufkochen. Dann rührte ich das Erdnussmus ein und ließ das Curry noch einige Minuten bei milder Hitze köcheln. Herr H. entfernte Blätter und Stangen, schmeckte mit Salz und Pfeffer ab und legte die Fleischbällchen ein. Abgedeckt duften sie nun ca. 8 Minuten lang garen. Ich hatte in der Zwischenzeit die Kürbiswürfel ca. 5 Minuten gedämpft und die Champignons angebraten. Leider waren die Kürbiswürfel schon so gar, dass sie begannen sich aufzulösen, als ich sie mit den Champignons unter das Curry hob. Damit sah ich meine Aussichten auf ein schönes Foto dramatisch reduziert. Man kann eben nicht immer alles haben. Herr H. richtete das Curry auf dem Reisbett an und zog mit dem Teller von dannen.
Fazit: Auch wen die Optik dieses Mal nicht zu überzeugen vermag, dem kann ich dieses göttliche Curry nur allen wärmstens ans Herz legen. Die Fleischbällchen waren absolut zart und saftig, der Kürbis herrlich cremig und das Curry perfekt würzig. Das ist definitiv ein Gericht, das hier in diesem Winter noch häufiger auf dem Tisch stehen wird und dann finde ich vielleicht irgendwo auch noch ein paar Pfifferlinge und übergare den Kürbis nicht. Herr H. war gleichermaßen angetan, die Optik interessierte ihn in diesem Fall herzlich wenig. Sehr sehnsüchtig schielte er auf mein letztes Fleischbällchen, das ausnahmsweise direkt vor seiner Nase in meinem Mund verschwand. So gut war es.
Aus: Sichuan-Pfeffer meets Sauerkraut Qin Xie-Krieger
<3 liches Danke liebe Eva für das so vielversprechende Rezept.
Werde es natürlich ausprobieren.
Wünsche Dir einen wunderschönen stressfreien Sonntag.
LG Lis
Freut mich, dass ich deinen Geschmack getroffen habe, Lis. Gutes Gelingen.
Liebe Grüße,
Eva
Deine Rezepte finde ich und sind immer gut…was noch mehr Freude macht…SIE gelingen immer!
Alles Liebe für Dich mit den liebsten Grüßen zu Dir <3 lich Lis
Danke für das schöne Kompliment, Lis. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
…ja liebe Eva, ist ein Kompliment und es ist auch wirklich angebracht.
Verzeih muss ich auch eine Frage an Dich stellen.
Was mache ich falsch, dass meine Schokotorte immer zusammen fällt.
Morgen versuche ich es noch einmal, aber, wenn das wieder passiert ist bei mir Schluss mit Torte 🙂 !
<3 lichst Lis
Danke schön. Mhm. Eine Ferndiagnose ist recht schwierig, zumal ich gar nicht weiß, nach welchem Rezept du backst.
Liebe Grüße,
Eva
…ist ganz klar… 🙂
Jetzt schwärmst Du auch noch so – und das bei einer pilzfreien, also kerle-tauglichen Version! Hervorragend – ich weiß, was es am kommenden Wochenende gibt! Habt’s wunderbar!
Ich musste, das Rezept ist wirklich gut, wenn auch hier nicht pilzfrei. 😉
Schöne Woche!
Hab’ ich beim zweiten Lesen auch gesehen… . Muss er also durch – oder ich ess’s alleine :).
Bliebe auf jeden Fall mehr für dich. 🙂
Wäre auch ein schöner Titel gewesen: die Abwesenheit der Pfifferlinge
Stimmt! Ist mir bloß nicht eingefallen.
das Rezept speichere ich mir ab unter Soulfood!!
ein absolutes Wohlfühlgericht, mir ist es bei Susanne bereits aufgefallen,
lg
Soulfood trifft es. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
Das klingt sehr lecker. Ich würde wahrscheinlich lieber Kräuterseitlinge als Pfifferlinge nehmen. Kommt auf die Kochliste.
Danke, Tina. Die Art der Pilze spielt meiner Meinung nach eher eine untergeordnete Rolle.
Das Rezept gefällt mir ausgesprochen gut, Eva! Wie du weißt, kann ich bei Erdnüssen eh nie nein sagen ?. Auch Hackfleisch ist mir das liebste Fleisch. Ich bin in der Hinsicht ausgesprochen “krüsch” . Heute Abend muss ich allerdings erstmal mit Kartoffelsuppe vorlieb nehmen. Die ist allerdings sehr, sehr lecker!
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Maren
Danke, Maren. Freut mich. Kartoffelsuppe klingt in Zeiten wie diesen hervorragend. Hatten wir vorgestern, allerdings mit Steckrübe. Sooo gut.
Liebe Grüße,
Eva
Meatballs, rote Thai Currypaste, Kokosmilch. Da klingelt es bei mir direkt “sturm” !
Ich werde wie Susanne Zucchini (statt Kürbis) verwenden und die Zwiebeln aus dem demselben Grund – wie bisher auch – vorher anschwitzen. Danke für die Inspiration !
😀 Freut mich zu hören! 🙂
Dieses Rezept habe ich schon auf meine Nachkochliste aufgenommen. Nur Koriander bzw. Thai Basilikum sind überhaupt nicht meins! Aber ich werde etwas anderes finden womit ich die Kräuter ersetzen kann. Danke für das Rezept!
VG von Ulla
Auch die Kräuter lassen sich problemlos ersetzen. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
Genau das richtige für das usselige Wetter im Moment! Ist gespeichert 🙂 Liebe Grüße, Tring
Jetzt ist das Wetter ja noch viel usseliger, ich mag schon gar nicht mehr morgens laufen gehen…
Liebe Grüße,
Eva
Ich bewundere dich, dass du bisher noch laufen gegangen bist. Es war ja eher zum davonlaufen… 🙂
Nützt ja nix, bin ja kein Bär, der Winterschlaf halten kann…
Das ging schnell :-).Aber das ist auch wirklich ein tolles Curry. Auch bei uns hat es das nicht zum letzten Mal gegeben.
….und genau wie du wäre ich bei Nieselregen und Dunkelheit auch nicht mehr losgeradelt. Ich bin zur Zeit jeden Abend auf’s Neue wieder schockiert, wie früh es doch dunkel wird.
Eben. Es musste einfach dringend probiert werden. Und inzwischen würde ich mich über Nieselregen freuen, für Schnee ist es doch noch viiieeel zu früh…
Super Rezept! ich habe das Buch bei Amazon schon seit ein paar Tagen im Einkaufswagen… wird definitiv Zeit es zu bestellen.LG Malou
Danke, Malou. Ich weiß allerdings nicht, ob ich das Buch so uneingeschränkt wie Susanne empfehlen kann. Es sind doch ein paar arge Patzer drin. Eine Beinscheibe 30 Minuten schmoren??? Etc. Naja, wirst ja selbst sehen.
Liebe Grüße,
Eva
oh das ist ja nicht so toll. Aber um neue Ideen zu bekommen und den “Denkprozess” wieder anzukurbeln ist es sicher nicht schlecht.LG Malou
Ja, als Ideen-Geber taugt es! 🙂
Liebe Grüße,
Eva
Also an der Optik hätte ich nun wirklich nichts auszusetzen gehabt – zumal dein Herr H. ganz bestimmt recht hat, wenn er einfach nur die Augen schließt und genießt 🙂
Danke, Maria. Ich bin halt manchmal zu anspruchsvoll, was das angeht. Genossen habe ich es trotzdem. 🙂
Die Optik finde ich sehr okay, das Rezept ebenso. Das ist ein perfektes Essen bei diesem Mistwetter!
Danke, Susi. Und über das Wetter breite ich mal den Mantel des Schweigens… 😉