Laut Wikipedia stehen diese himmlische Kekse an dritter Stelle der gesamt britischen Keks-Beliebheitsskala und das, wie ich einräumen muss, völlig zu Recht. Zum ersten Mal begegneten sie mir vor gut 20 Jahren in Newcastle upon Tyne, wo der Bruder des damaligen Freundes studierte. Bereits nach dem ersten Bissen war es um mich geschehen. Die ein oder andere Packung wanderte auf der Heimreise in mein Gepäck und als alle Packungen aufgezehrt waren, war ich untröstlich. Allein, damals gab es unvorstellbarerweise noch kein Internet und das Nachbacken war nicht nur aus diesem Grund utopisch für mich. Es sollte tatsächlich knapp 20 Jahre dauern, bis mir das entsprechende Rezept über den Weg lief und dann gab es natürlich kein Halten mehr.
Für ca. 24 Hobnobs:
- 150 g Weizenmehl 405er
- 4 g Baking Soda (Natriumbicarbonat)
- 120 g Haferflocken (ich: grobe)
- 150 g feiner Zucker
- 150 g Butter
- 15 g Golden Syrup (light corn syrup, ich: heller Hellmi)
- ca. 150 g Kuvertüre, mindestens 60%ig, temperiert
- optional: Strukturfolie
Die Zubereitung ist kinderleicht. Ich schmolz, nachdem ich alle Zutaten abgewogen und bereit gestellt hatte, die Butter in einem kleinen Topf und rührte den Sirup ein. Erstaunlicherweise bindet der Sirup die durch das Erhitzen entstehenden Milcheiweißflocken. Während die Buttermischung ein wenig abkühlte, siebte ich Mehl und Soda gründlich in eine Schüssel und rührte Haferflocken und Zucker ein. Im britischen Original wird statt des Mehls eine Mischung aus feinen und groben Haferflocken verwendet, Curley hingegen setzt auf eine gewissen Mehlanteil und ich folgte ihm. Ich rührte die noch flüssige Buttermischung unter die Trockenmischung und formte daraus ca 25 g schwere Bällchen, die ich leicht flach gedrückt auf zwei mit Backpapier belegte Bleche verteilte. Anschließend buk ich das erste Bleck bei 180°C. Bereits nach ca. 7 Minuten kamen mir die Hobnobs recht gülden vor. Ich reduzierte die Temperatur auf 170°C und war kurz abgelenkt. Als ich das nächste Mal zum Backofen sah, konnte ich die Hobnobs gerade noch vor dem Verbrennen retten. Ärgerlich. Das zweite Blech buk ich ca. 13 Minuten bei 170°C. Besser. Nach dem vollständigen Erkalten bestrich ich die Hobnobs auf der Unterseite dünn mit temperierter Kuvertüre. Wer hat, kann sie dann mit der Schokoladenseite auf eine Strukturfolie setzten, damit sich ein schönes Muster bildet. Ich hatte nicht.
Fazit: Nein, ich kann das Nachbacken nicht wirklich guten Gewissens empfehlen. Diese Hobnobs sind umwerfend, leicht gemacht und höchst suchtbildend. Wenn man es schafft, sie einige Tage “reifen” zu lassen, so werden sie wirklich von Tag zu Tag besser. Von den 24 sind jetzt leider nur noch ca. 4 Stück übrig (am Sonntag gebacken). Ich fürchte ich muss morgen mit der Nichte eine neue Charge herstellen Gefallen werden sie ihr gewiss genauso gut wie Herrn H. und mir. Es kommt wirklich selten vor, dass ich auf ein gutes Stückchen Bitterschokolade als Nachtisch verzichte, aber in diesem Fall fällt mir das an jedem Tag wieder erstaunlich leicht. Diese Kekse sind wahrlich königlich!
Aus: Nostalgic Delights William Curley
OMG, Haferkekse. Ich mag sie aber Herr Turtle liebt sie. Die werde ich nachbacken.
Freut mich!
Die würde ich auch gern nach backen. Was ist denn “heller Hellmi”?
“Hellmi” ist ein Rübensirup einer bestimmten Marke. Hier im Süden gibt es den nicht überall. Ich habe heute beim Nachbacken Grafschafter Sirup genommen, der ist eher dunkel, aber was anderes sirupartiges gibt es hier nicht zu kaufen. Schmeckt auch sehr gut
Danke! Den Grafschafter kenne ich auch (hab ich sogar im Vorrat) und wenn das funktioniert, dann backe ich gleich morgen diese Kekse.
Hellmi besteht aus einer Mischung von Glukosesirup und Invertzucker, falls das hilft. Das Rezept verlangte nach “light corn syrup”. Keine Ahnung, was das genau ist.
Du machst mir aber Appetit mit deinen Keksen, die wandern ganz klar allsogleich auf die Liste der Dinge die unbedingt auszuprobieren sind!
Ich hoffe, du hast sie schon gebacken? Ich habe am Samstag direkt noch einmal nachgelegt. 🙂
Gespeichert. 😀
🙂
Deine Texte machen wirklich Appetit!!! Ich will jetzt sofort so ein Hobnob. Geht aber nicht. Also werde ich sie am Wochenende backenn 🙂 !
LG Eva
Danke, Eva. Ich habe sie am Samstag auch direkt noch einmal gebacken – soo gut!
Liebe Grüße,
Eva
Ah, die sind gleich gespeichert für’s Wochenende 🙂
🙂 Gut geworden?
Ich steh total auf Haferkekse. Habe sogar meistens welche im Haus … für den Hunger zwischendurch ?. Vielen Dank für das schöne Rezept!
Liebe Grüße Maren
Wir genießen sie nach dem Abendessen als Dessert. Ich musste glatt noch einmal eine Fuhre nachbacken. Auch Nichte und Schwester waren schwer angetan. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
Ich habe sie nachgebacken. Sehr lecker, wenn auch ein bisschen zu süß. Aber das sollte durch eine angepasste Zuckermenge zu ändern sein.
Du schreibst: “Im britischen Original wird statt des Mehls eine Mischung aus feinen und groben Haferflocken verwendet”. Weißt du in welchem Verhältnis? Ich hatte einen zwei Drittel des Mehl durch zarte Haferflocken ersetzt und das ganze war doch sehr krümelig. Beim nächsten Mal würde ich den Anteil der kernigen Flocken etwas reduzieren und mehr zarte nehmen. Ganz ohne Mehl scheint mir jedoch etwas mutig.
Ich finde die Süße passig. Aber das ist ja, wie immer, Geschmackssache.
So steht es bei Wikipedia. Keine Ahnung, wie das funktioniert. Ich habe die groben Flocken beim zweiten Mal durch den Zerkleinerer gegeben. Das macht sich sehr gut und ja, die Masse ist (auch mit Mehl) krümelig, aber das soll so- 🙂
Und ich kenne diese Kekse nicht! Das geht ja gar nicht.
Liebe Eva, vermutlich hätte ich die Kekse nicht so neugierig nachgebacken, hätten diese nicht den Weg in Deinen Blog gefunden. Was hätte ich da verpasst! Den Sirup habe ich hier leider auch vergeblich gesucht, bin auf Honig ausgewichen. Schon alleine der Teig…so lecker! Bin gespannt, ob es einen Unterschied zum Sirup gibt, der wird bei der nächsten Stadtfahrt mitgebracht. Mit dem Kokosöl…das hört sich nämlich auch ganz köstlich an! Vielen Dank für das Rezept, die werden mit Sicherheit noch sehr oft in den Backofen wandern.
Das freut mich sehr zu hören, Doris! Es ist auch wirklich so, dass nur noch für extrem gut befundene “simple” Backwerke in mein Blog aufgenommen werden. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
Endlich kamen diese Kekse mal zu Ehren, oder wie mans nimmt- deine Warnung bezüglich des Nachbackens ist durchaus berechtigt. Ich hatte eigentlich vor die morgen mit zur “Chor-Party” zu nehmen, aber daraus wird leider nichts, die müssen wir alle selber essen. Hab weniger Zucker verwendet und ein Teil grobe Dinkelflocken- und schon der Duft, ganz und gar unbeschreiblich und unwiderstehlich. Auch ohne Schokoladenboden….
Oh. Das freut mich zu hören! Ob mit oder ohne Schoko – sie sind einfach super und werden auch hier regelmäßig gebacken. 🙂
[…] erste Wahl fiel auf diese wunderbaren Kekse die Eva Kochpoetin neulich vorgestellt hat. Ein großer Fehler war, diese bereits zwei Tage vor dem […]
[…] basieren auf einem Rezept der Kochpoetin Eva. Sie stellt auf ihrem Blog Kochpoetin geniale Royal Oats vor, samt interessanten Erklärungen […]