Urlaub, endlich. Zumindest für die Dauer eines Abendessen. Der neue Lieblingsmetzger lockte mit frisch befüllten Merguez. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen. Wer nicht das Glück hat, einen so guten Metzger in der Nähe zu haben, muss dennoch nicht auf die köstliche Wurst verzichten. Ist ein Fleischwolf im Haus, kann man sie auch einfach selbst machen. Susanne verrät hier wie einfach das geht. Ich konnte mir diesen Schritt sparen und so stand dieser herrliche Salat in kürzester Zeit auf dem Tisch. Auch ein wichtiger Aspekt, wenn man Hals über Kopf in der neusten Tortenkreation steckt und sich mit der recht figgelienschen Formgebung von Schokolade beschäftigt. Das wäre vielleicht doch eher ein Winterprojekt, aber was tut man nicht alles. Davon jedoch später mehr. Gefunden habe ich den sommerlichen, “südfranzösischen” Salat übrigens bei Margit. Was für ein Glück!
Für den (fiktiven*) südfranzösischen Merguez-Salat:
- 1/2 Baguette oder 2 große Scheiben dunkles Landbrot, grob gewürfelt
- 100 g Kirschtomaten (ich: eher 200 g)
- 2 Merguez, in Scheiben geschnitten
- (ich: 1 kleine Zucchini, in ca. 1 cm dünne Scheiben geschnitten)
- 1 kleine Knoblauchzehe, halbiert
- Olivenöl
- 2-3 TL Zitronensaft
- 1 Handvoll schwarze Oliven, entsteint, halbiert
- 1 TL frische Rosmarinnadeln, fein gehackt
- Meersalz schwarzer Pfeffer
Herr H. halbierte das Baguette, rieb die Schnittflächen mit Knoblauch ein, schnitt dann grobe Würfel daraus und röstete sie in Olivenöl goldbraun. Bereits das roch köstlich. Anschließend briet er die Merguez und Zucchinischeiben nacheinander langsam in Olivenöl. Ich hatte derweil Tomaten und Oliven halbiert, den Knoblauch mit Rosmarin, etwas Salz, Pfeffer und Zitronensaft im Mörser zerstoßen und etwas Olivenöl eingerührt. Ich gab das Dressing in eine Schüssel, fügte Tomaten, Oliven, Zucchini und Merguez hinzu und rührte alles gut durch. Wir ließen den Salat noch eine halbe Stunde ziehen, er schmeckt jedoch gewiss auch direkt nach dem Zubereiten. Kurz vor dem Servieren mischte ich die Brotwürfel unter. Herr H. hatte in der Zwischenzeit diverse Videos zum Thema Schokoladendekorationen studiert und nach dem Essen widmeten wir uns der Umsetzung seines neu erlangten Wissens.
Fazit: So schlicht der Salat auch klingt, geschmacklich ist er eine Wucht. Wir fühlten uns beim Essen direkt 1500 km südwestlich katapultiert. Ein lauer Sommerabend auf der Terrasse, die Grillen zirpen, hach, einfach schön. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig es eigentlich braucht, um ein hervorragendes Essen zu servieren! Es müssen eben nicht immer das “neusten Kräuter”, die “wildesten Aromenkombinationen” oder die “ausgefeilteste Gartechniken” sein und es tut gut, sich gelegentlich daran zu erinnern.
*fitktiv, da der Ursprung des Rezepts im Dunklen liegt und nur aufgrund der Zutaten gen Frankreich verortet wird
Las ich da von Schokolade und Torte oder halluziniere ich?
Ein feiner Salat.
Liebe Grüße
Danke, Ute. Nein, du halluzinierst nicht. Torte ist im Eis, aber eben, die Deko…
Liebe Grüße,
Eva
Mein Neugier steigt…
die sagenhaften Merguez- bisher hab ich immer nur davon gelesen. Der Salat klingt super…
Danke. Das war er! 🙂
und kaum komme ich vom Metzger zurück habe ich zwei Pärchen ergattert- ist es zu fassen?
Gratuliere! 🙂
Ich liebe Merguez; allerdings muss ich sie nun auch wieder kaufen, denn beim zweiten Herstellungsversuch habe ich meinen Fleischwolf gehimmelt 🙁
Oh nein, wie schrecklich. Und du hast noch keinen Ersatz? Andererseits, so häufig braucht man ihn ja nun nicht… schwierig…
Das Rezept merke ich mir gleich mal vor. Wir hatten neulich beim Grillen Merguez-Fleischbällchen, die machen sich auch sicherlich statt der Würstchen gut im Salat. Und dann noch das Brot und die Zucchini vom Grill…. Das Wetter soll ja ab morgen besser werden 😀
Gute Idee. Ich wette vom Grill schmeckt das Ganze noch einmal um Längen besser. 🙂
Mangels “echtem” Urlaub diesen Sommer sieht unsere kulinarische Reiseplanung ähnlich aus. Heute geht’s per Salat nach Asien 8)!
Aber so eine gute Merguez würde ich sicher nicht vom Teller schubsen. Sollte die hiesigen Dealer mal dahingehend abklopfen…
Immerhin habt ihr einen “halb-echten”. 😉 Asien stand hier lange nicht auf dem Plan, irgendwie gelüstet es mich im Sommer eher nach italienischer Küche. Keine Ahnung, woran das liegt. Ich könnte jeden tag Pasta essen…
Kulinarische Kurzurlaube sind immer eine feine Sache 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
PS. … und ein Stückchen Torte käme jetzt wie gerufen 😉
Das stimmt. Torte kommt!
Liebe Grüße aus Hamburg,
Eva
Wenn ein Rezept schon beginnt mit “Man nehme einen guten Metzger …” brauche ich immer schon nicht weiter lesen. Es sind drei hier in der Umgebung und drei stehen auf dem Markt rum – aber im Grunde haben alle das gleiche und wenig Besonderes. Die Wurst machen die meisten eh nicht mehr selbst …. aber jedes Mal 9 km mit dem Rad?
Das wäre dann doch gemäß dem Motto, “jeder Gang macht schlank”, oder? 😉
Es stimmt, ein guter Fleischhauer ist Gold wert. Und eine gute Wurst erst recht!
Schön ist dein Salat! Klingt wirklich nach Urlaub.
Danke, Susi. Ich bin wirklich froh, diesen Metzger gefunden zu haben. 🙂
Dein Salat ist dann also das französische Cousinchen von Panzanella 😉
zahntropfende Grüsse aus dem Elsass
Eher die Schwester. 😉
Merguez habe ich noch in schöner Erinnerung aus vorvegetarischen Zeiten, und so ein sommerlicher Salat daraus mit Baguette – stelle ich mir fantastisch vor. Lieben Gruß!
Ja, der wird sicher noch öfter hier auf dem Tisch stehen. Aber erstmal sind fleischfreie Zeiten dran. 😉
Liebe Grüße,
Eva
Die geschmackliche Wucht nehme ich dir sofort ab! Das sieht schon richtig einladend aus. Und Sommersalate mit getoastetem Brot sind für mich ohnehin das Grösste 🙂 Projekt “selber wursten” steht bei mir auch noch in der Pipeline… für irgendwann 😉
Danke, Marco. Ja so eine gute Wurst ist wirklich Gold wert. Und ich habe zwar einen Fleischwolf, aber wenn der gute Metzger in der Nähe ist, bin ich, glaube ich, zu träge, um selbst zu wursten. 😉