Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass Herr H. ein echter Schatz ist? Nein? Das muss an dieser Stelle unbedingt nachgeholt werden. Als ich am frühen Sonntag Abend reichlich platt wieder zu Hause eintrudelte, hatte er nicht nur für erfrischend kühle Getränke, sondern auch für ein köstliches Abendessen gesorgt, so dass ich meine geschundenen Beine nur noch hoch lagern musste und genießen konnte. Es war aber auch anstrengend gewesen! Ein Halbmarathon bei 25°C im Schatten ist wahrlich kein Spaziergang. Weiß ich das nun auch. Zwischenzeitlich war ich nicht ganz sicher gewesen, ob ich es bis zum Ziel schaffen würde, aber nun ist es vollbracht und bevor ich den nächsten in Angriff nehme, wird es sicher eine ganze Weile dauern. Zumindest so lange, bis der Schmerz vergessen ist und das kann dauern.
Für die Tomaten:
- ca. 200 g kleine Tomaten, halbiert, entkernt, Flüssigkeit abgesiebt
- ca. 20 g rote Zwiebel, fein gehackt (Herr H.: weiße)
- 1 TL Weißweinessig
- 1 Spritzer Tabasco, Salz
- Olivenöl
Herr H. briet zunächst die Zwiebeln in wenig Olivenöl glasig, fügte die Tomaten hinzu und ließ sie eine Weile schmurgeln. Dann gab er Essig und Tomatenwasser hinzu, ließ alles köcheln, bis die Flüssigkeit nahezu verdampft war und schmeckte mit Tabasco und wenig Salz ab. Die fertigen Tomaten stellte er in einer Schale beiseite.
Für Auberginen, Kartoffeln und Spiegeleier:
- 1 mittelgroße Aubergine (ca. 300 g), in große Würfel geschnitten
- 300 g festkochende Kartoffeln, geschält, in hauchdünne Scheiben geschnitten
- Olivenöl
- Salz
- 2 Eier
- etwas Zitronenabrieb oder Sumach
- frischer Koriander oder Petersilie nach Belieben
Herr H. salzte die Auberginenwürfel und ließ sie in einem Sieb ca. 30 Minuten abtropfen. Anschließen wusch er sie, tupfte sie trocken und briet sie in Olivenöl goldbraun an. Die fertigen Würfel stellte er warm. Nun blanchierte er die Kartoffelscheiben 3 Minuten, ließ sie abtropfen und briet sie in Olivenöl mit etwas Salz ca. 10 Minuten, bis sie ebenfalls goldbraun und knusprig waren. In einer zweiten Pfanne hatte er nebenher zwei Spiegeleier gebraten, eine hohe Kunst, da wir beide sie am liebsten mit knusprigem Rand und wachsweichem Eigelb mögen. Dazu erhitzte er etwas Öl auf hoher Stufe, ließ die Eier in einen Ring gleiten und reduzierte die Hitze nach 1 – 2 Minuten. Nach kurzer Zeit waren das Eiweiß gestockt und das Eigelb perfekt. Er schichtete alles mit der weiter unten beschriebenen Tahinsauce in tiefe Teller und servierte sie nach einer kurzen Foto-Pause bestreut mit Koriander und Zitronenabrieb. Es roch unverschämt gut.
Für die Tahinsauce:
- 30 g Tahin
- 1 TL Zitronensaft
- wenig Knoblauch, zu Paste gerieben
- ca. 75 g Joghurt
- 1 TL Ahornsirup
- Prise Salz
Bei der Sauce erlaubte er sich dem Original-Rezept gegenüber einige Freiheit Er gab alle Zutaten in eine Schüssel und verrührte sie mit dem Schneebesen, bis eine eher dickflüssige, homogene Sauce entstanden war. Ich war allein von dieser Sauce so hingerissen, dass ich sie beinahe direkt pur weg gelöffelt hätte. Mit scherzhaft erhobenen Zeigefinger wurde mir die Schale jedoch behutsam aus der Hand genommen.
Fazit: Ausnahmsweise hatte ich meinen Teller als erste geleert, so unverschämt gut schmeckte mir das Bauernfrühstück auf orientalisch. Alle Fans von Shakshuka werden definitiv auf ihre Kosten kommen. Auch Herr H. war mit seiner Kreation höchst zufrieden. Ich schaffte es nach dem Essen tatsächlich noch, meine Beine dazu zu bringen, mich ins Wohnzimmer zu tragen und weiß nicht, ob ich ohne es dazu in der Lage gewesen wäre.
recht frei aus: Vegetarische Köstlichkeiten Yotam Ottolenghi
Herzlichen Glückwunsch!!!
Danke schön! 🙂
Glückwunsch, du bist 21 km am Stück gelaufen, das ist eine wahnsinns Leistung !! Und bei 25 Grad ohne Schatten noch schwieriger. Ich weiss von was ich spreche, bin auch schon mal unter solchen Konditionen 21 km gelaufen, ich habe mich nachher gefühlt als waere ein schwerer Lastwagen über mich gerollt, aber stolz wie Bolle war ich trotzdem, und das kannst du auch sein. Und wenn man dann noch so ein tolles Menu gekocht bekommt, dann gehts gleich besser. LG Malou
Danke, Malou. Stolz wie Bolle fühlte ich mich direkt danach weniger, eher überglücklich und erleichtert, dass es endlich vorbei war. Aber der Hamburg-Marathon findet stets im April statt, bessere Wetter-Bedingungen und eine Halbmarathon-Distanz gibt es auch. 🙂 Mal sehen, ob ich da mitmache.
Liebe Grüße,
Eva
Juhuuu, du hast es geschafft! Herzlich Glückwunsch, liebe Eva! Eine tolle Leistung 🙂
lg, Miriam
Danke, Miriam. Mal sehen, ob ich meine Zeit im nächsten Jahr etwas verbessern kann. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
Congrats, liebe Eva!! Und Hut ab, da gehört schon einiges dazu! Bei mir gab es übrigens gester was ganz Ähnliches zum Znacht… bloss ohne Tahinsauce. Die merke ich mir aber für’s nächste Mal 😉
Danke, Marco. Ja, da gehörte wirklich etwas dazu: Keine Ahnung, wie die Mitläufer es in so guten Zeiten schaffen konnten. Die Siegerin der Frauen stammte sogar aus der Gruppe “W50″…
Und ja, die Sauce unbedingt merken!
Du hast es geschafft und deshalb bist Du geschafft 😉
Congratulations und
liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Das trifft es so ziemlich auf den Punkt, Andy. 😉
Liebe Grüße aus Hamburg,
Eva
Chapeau, liebe Eva. Mit dem Marathon scheint es wie mit dem Kinderkriegen- erst denkt frau- nie wieder mute ich mir sowas zu, und dann geschieht es doch immer wieder.
Und so ein Essen, dass du das danach nahezu weg-inhaliert hast kann ich mir gut vorstellen. Hoffentlich bist du Herrn H. auch entsprechend um den Hals gefallen…..
Danke, Christine. Ja, das scheint ähnlich zu sein. Bin für den nächsten auf jeden Fall motiviert. 🙂 Und natürlich bin ich ihm um den Hals gefallen!
Diese Tahin-Sauce ist wirklich zum Reinlegen, die muss hier auch endlich mal wieder auf den Tisch.
Und ansonsten gratuliere ich herzlich…Halbmarathon, was für eine Leistung, toll!
Danke, Susanne, für alles!:-)
Nächstes Jahr dann die volle Strecke. Du kannst das. Ich laufe auch im Geiste mit. 😛
Ganz sicher nicht, egal ob mit oder ohne dir/dich im Geiste. 😉 Das ist mir definitiv zu hart.
Toll, dass du den Halbmarathon gut hinter dich gebracht hast. Ich freu mich für dich!
Und diese Mischungen aus Joghurt, Tahine und Gewürzen ist wirklich immer wieder eine feine Sache. Dieses Bauernfrühstück kannte ich noch gar nicht. Anscheinend habe ich zu viele Kochbücher. 😉
Danke, Susi. Kann man je zu viele Kochbücher haben? 😉
Oh super, du hast es geschafft, herzlichen Glückwunsch!! Ich beneide ja alle, die so gute Ausdauersportler sind, ich bin mehr der Typ Kraft und kann dafür unendlich viele Kniebeugen mit ordentlich Gewicht, besser als nix 😀
Danke, Britta. Kraft könnte ich sogar theoretisch auch, bin dafür nur viieeell zu faul. 😉